FRANKFURT, 15. November – Deutschland hat am Dienstag den Bau seines ersten schwimmenden Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) im Nordseehafen Wilhelmshaven abgeschlossen, um mehr LNG zu sichern und sich von der russischen Gaspipeline zu entfernen.
„Die neue LNG-Anlegestelle ist ein großer Schritt in Richtung einer sicheren Energieversorgung“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies in einer Mitteilung.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte, Wilhelmshaven werde gegen Ende des Jahres in Betrieb gehen, ebenso wie ein zweites schwimmendes Terminal im Nordseehafen Brunsbüttel.
Die Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) Wilhelmshaven für den Energieversorger Uniper (UN01.DE)wird an einem jetzt vergrößerten Steg festgemacht und die Wiederverdampfung von LNG ermöglichen, das auf speziellen Tankern ankommt.
Die dortige neue Hafeninfrastruktur werde künftig für die Umstellung auf Importe CO2-armer Energieträger wie Wasserstoff gerüstet sein, sagte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer.
Deutschland war im vergangenen Jahr für fast ein Drittel seines Gases auf Russland angewiesen, aber Berlin, das darauf abzielt, alle verbleibenden russischen Flüsse bis Sommer 2024 abzuschalten, begann im Mai damit, die Anfragen von FSRUs und die damit verbundenen Anfragen nach dauerhafteren LNG-Empfangsterminals an Land zu beschleunigen Websites.
Wilhelmshavens designierter FSRU, das Schiff Hoegh Esperanza, befindet sich immer noch auf einer Werft in Brest, Frankreich, wie Schiffsverfolgungsdaten von Eikon Refinitiv zeigten. Ein Ministeriumssprecher unter der Leitung von Lies sagte, die Esperanza werde voraussichtlich Mitte Dezember voll beladen eintreffen und ab Januar ankommende LNG-Tanker abfertigen können.
Habeck, der die nächsten Schritte in Deutschlands LNG-Strategie auflistet, sagte FSRU gegenüber RWE (RWEG.DE) in Brunsbüttel soll ebenfalls Ende des Jahres eintreffen, die Projekte in Stade und Lubmin sollen Ende 2023 in Betrieb gehen.
Wilhelmshaven wird im vierten Quartal nächsten Jahres einen weiteren FSRU in Betrieb nehmen, der vom Eigentümer Excelerate Energy im Auftrag eines Konsortiums aus Tree Energy Solutions und E.ON betrieben wird (EONGn.DE) und Engi (ENGIE.PA).
Später in diesem Jahr wurde auch eine privat gecharterte und betriebene FSRU in Lubmin erwartet.
Zusammen könnten die sechs FSRUs theoretisch ein Drittel des jährlichen Gasbedarfs Deutschlands decken, bezogen auf den Verbrauch von 90,5 Milliarden Kubikmetern im Jahr 2021.
(Berichterstattung von Vera Eckert, zusätzliche Berichterstattung von Nora Buli, Redaktion von Kirsten Donovan und Miranda Murray)
Unsere Maßstäbe: Die Treuhandprinzipien von Thomson Reuters.