Deutschland verhaftet zwei Personen wegen des Verdachts der Spionage für Russland und der Planung von Sabotageakten zur Untergrabung der Hilfe für die Ukraine

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden in Deutschland zwei deutsch-russische Männer wegen Spionageverdachts festgenommen.

Die beiden Männer, die nach den deutschen Datenschutzbestimmungen nur als Dieter S. und Alexander J. identifiziert wurden, wurden am Mittwoch im bayerischen Bayreuth festgenommen, teilte die Bundesanwaltschaft mit.

Die Staatsanwälte sagen, Dieter S. habe seit Oktober mit einer Person, die mit russischen Geheimdiensten in Verbindung steht, über mögliche Sabotageakte in Deutschland gesprochen, wobei das Hauptziel darin bestand, die militärische Unterstützung Deutschlands für die Ukraine zu untergraben.

Der Verdächtige erklärte sich bereit, Bombenanschläge und Brandanschläge gegen Infrastruktur von Militär- und Industriestandorten in Deutschland zu verüben, hieß es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft. Sie fügten hinzu, dass er Informationen über potenzielle Ziele, darunter US-Militäreinrichtungen, gesammelt habe.

Berichten zufolge half ihm Alexander J. spätestens im März dabei, während Dieter S. einige Standorte erkundete, Fotos und Videos von militärischer Ausrüstung machte und die Informationen an seinen Geheimdienstkontakt weitergab.

Ein Richter ordnete am Mittwoch an, dass Dieter S. bis zu einer möglichen Anklageerhebung in Untersuchungshaft bleiben solle, Alexander J. wurde am Donnerstag in Untersuchungshaft genommen.

Gegen Dieter S. wird außerdem gesondert vorgeworfen, zwischen Dezember 2014 und September 2016 einer bewaffneten Einheit pro-russischer Separatistenkräfte in der Region Donezk in der Ostukraine angehört zu haben.

Deutschland ist nach den USA zum zweitgrößten Waffenlieferanten der Ukraine geworden, seit Russland vor mehr als zwei Jahren mit der groß angelegten Invasion der Ukraine begonnen hat. Die Vereinigten Staaten verfügen über eine erhebliche militärische Präsenz in Deutschland, insbesondere in Bayern.

Die Staatsanwaltschaft nannte keinen konkreten Ort im Blickfeld der Verdächtigen. Die deutsche Nachrichtenagentur dpa und das Magazin Der Spiegel berichteten ohne Angabe von Quellen, dass zu den angeblich überwachten Standorten auch der US-Militärstützpunkt Grafenwöhr gehört habe.

Deutschlands höchste Sicherheitsbeamtin, Innenministerin Nancy Faeser, sagte, der russische Botschafter sei in das Außenministerium in Berlin einbestellt worden.

Sie versprach, dass Deutschland solche russischen Drohungen weiterhin vereiteln werde. „Wir werden die Ukraine weiterhin massiv unterstützen und uns nicht einschüchtern lassen“, sagte sie.

Faeser wollte sich zu Einzelheiten der Untersuchung nicht äußern. Sie sagte, Deutschland habe seine Sicherheitsmaßnahmen seit der Entsendung russischer Truppen in die Ukraine im Jahr 2022 verstärkt und werde diese weiterhin evaluieren.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, er könne sich zu den gemeldeten Festnahmen nicht äußern und sagte, er habe „keine Informationen dazu“.

Europäische Beamte haben kürzlich vor mit Russland verbundenen Einmischungsnetzwerken gewarnt, die versuchen, die europäische Unterstützung für die Ukraine in ihrem Krieg gegen Russland zu untergraben.

Rüdiger Ebner

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