(Bloomberg) – Die Bundesregierung plant, einen umstrittenen schwimmenden Flüssigerdgas-Terminal von der Küstenstadt Lubmin etwa 50 Kilometer (31,1 Meilen) über die Ostsee auf die Insel Rügen zu verlegen und damit die geplante Kapazität ihres Hafens zu verdoppeln.
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Das als „Neptun“ bekannte Schiff ist erst seit fünf Monaten im Einsatz, die Bewohner von Lubmin klagen über den hohen Lärmpegel. Die Verschiffung zum Mukran-Hafen auf Rügen – wo es bereits Pläne für ein weiteres LNG-Terminal gibt – „hätte erhebliche wirtschaftliche und ökologische Vorteile“, schrieb Wirtschaftsminister Robert Habeck in einem Brief, der Bloomberg vorliegt. Die Deutsche ReGas, Betreiberin von Neptune, hat ihr Engagement im Hafen von Mukran bestätigt.
Habeck werde am Freitag nach Mukran reisen, um die Pläne weiter zu besprechen, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums. In dem Brief an seinen regionalen Amtskollegen argumentierte er, dass die beiden schwimmenden Speicher- und Regasifizierungseinheiten so positioniert werden könnten, dass die Sicht minimiert wird.
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Einwohner von Lubmin und Rügen beschweren sich über die Umweltauswirkungen von LNG-Anlagen, die Ostseeinsel ist besonders besorgt über die Auswirkungen auf den Tourismus. Doch Deutschland nutzte LNG als Möglichkeit, seine Energielücke zu schließen, nachdem Russland nach seiner Invasion in der Ukraine im vergangenen Jahr die Pipeline-Lieferungen eingestellt hatte. Im Land sind bereits drei schwimmende Terminals in Betrieb, darunter das derzeit in Lubmin.
Die Deutsche ReGas werde der alleinige Partner der Regierung beim Betrieb der Hafeninfrastruktur von Mukran sein, sagte Habeck in dem Brief, und Gascade werde für die Pipelines verantwortlich sein. Zuvor hatte der Energieriese RWE AG zugesagt, dort ein schwimmendes Terminal zu bauen, war jedoch bereit, von dem Projekt zurückzutreten, nachdem es Unstimmigkeiten über den genauen Standort des Terminals gab.
Ein Sprecher von RWE bestätigte, dass das Unternehmen nicht an den Plänen der Regierung für ein schwimmendes LNG-Terminal im Hafen von Mukran beteiligt sei.
—Mit Hilfe von Michael Nienaber und Josefine Fokuhl.
(Aktualisierungen mit RWEs Kommentar im sechsten Absatz.)
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