Die Bundesregierung hat am Mittwoch (3. Juli) Pläne zum Verkauf des Gasturbinengeschäfts der Volkswagen-Tochter MAN Energy Solutions an ein chinesisches Unternehmen unter Berufung auf Sicherheitsgründe blockiert.
Der Schritt erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Handelsspannungen zwischen der EU und China. Das deutsche Wirtschaftsministerium kann Transaktionen überprüfen und stoppen, von denen angenommen wird, dass sie Auswirkungen auf die nationale Sicherheit haben, und Berlin und die EU versuchen, die Risiken aus den Wirtschaftsbeziehungen mit Peking zu verringern.
Der geplante Verkauf des deutschen Unternehmens an das chinesische Staatsunternehmen CSIC Longjiang GH Gas Turbine Co (GHGT) wurde im Juni 2023 zu einem nicht genannten Preis angekündigt, aber MAN Energy Solutions sagte im September, dass die Regierung dies genau prüfen werde.
GHGT gehört der China State Shipbuilding Corporation (CSSC), die Chinas Schiffbauindustrie dominiert.
Einige deutsche Politiker befürchten, dass China Gasturbinen nicht für zivile Zwecke, sondern zum Antrieb von Kriegsschiffen einsetzen wird.
Auf diese Entscheidung während einer Pressekonferenz angesprochen, begrüßte Innenministerin Nancy Faeser sie „aus Sicherheitsgründen“.
Wirtschaftsminister Robert Habeck sagte, Deutschland begrüße Investitionen grundsätzlich, aber für die „öffentliche Ordnung“ wichtige Technologien müssten geschützt werden und deshalb sei das Abkommen gestoppt worden.
MAN Energy Solutions erklärte, es respektiere die Entscheidung der Regierung und werde einen strukturierten Prozess einleiten, um die Entwicklung neuer Gasturbinen zu stoppen.
„Wir werden diese Phase mit größter Sorgfalt durchführen und dabei die Interessen unserer Mitarbeiter, unserer Kunden und unserer Partner berücksichtigen“, sagte ein Sprecher in einer per E-Mail versandten Erklärung. Das Unternehmen beschäftigt rund 14.000 Mitarbeiter.
Eine Quelle teilte Reuters am Dienstag mit, dass der Konzern sein profitables Turbinenservicegeschäft beibehalten werde.
Die Bundesregierung hat die Unternehmen dazu aufgerufen, ihre Abhängigkeit von China, dem wichtigsten Handelspartner des Landes, zu verringern, und drängt auf gleiche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen.
Auch die EU geht gegen die aus ihrer Sicht unfairen chinesischen Subventionen im Bereich Elektrofahrzeuge vor, obwohl der deutsche Automobilverband VDA die EU-Kommission aufgefordert hat, von den Tarifplänen Abstand zu nehmen.
Erfahren Sie mehr mit Euractiv
Abonnieren Sie jetzt unseren Newsletter „Entschlüsselung der Europawahlen“.
„Neigt zu Apathieanfällen. Bierevangelist. Unheilbarer Kaffeesüchtiger. Internetexperte.“