In Deutschland beispielsweise gaben nur 21 % der Generation Z und der Millennials an, dass sie die Demokratie konsequent unterstützen, verglichen mit 66 % der über 70-Jährigen. In Polen gab nur ein Viertel der 18- bis 29-Jährigen an, dass sie die Demokratie konsequent unterstützen, das sind 17 Prozentpunkte weniger als im Landesdurchschnitt. Derselbe Befund wurde in Frankreich (14 %) und sogar in Italien (34 %) festgestellt, wobei die Wahrscheinlichkeit, dass ältere Italiener die Demokratie befürworten, fast doppelt so hoch ist.
Dies ist eine Notsituation, die, wenn sie nicht eingedämmt und korrigiert wird, eine gefährliche Zukunft für den Kontinent bedeutet. Tatsächlich wird die grundlegende Unterstützung für die Demokratie in Europa mit zunehmendem Alter dieser jungen Europäer und der Nachfolge älterer Bürger in der Gesellschaft – ein Prozess, den wir „demografische Sukzession“ nennen – zwangsläufig noch weiter zurückgehen. Das Ergebnis ? Ein soziales Ökosystem, das zunehmend zum Niedergang der Demokratie und höchstwahrscheinlich zum Zusammenbruch führt.
Dieser Prozess der demografischen Sukzession ist nichts anderes als eine Zeitbombe, die im Herzen der europäischen Demokratie explodiert.
Es ist natürlich möglich, dass diese jungen Europäer mit zunehmendem Alter die Demokratie stärker unterstützen. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass dies geschieht, wenn die politische Polarisierung ihren Höhepunkt erreicht und das Vertrauen in die europäischen Institutionen auf einem historischen Tiefstand ist? Und was ist mit der Generation Alpha? Wie wahrscheinlich ist es, dass diese Kinder zu konsequenteren Befürwortern der Demokratie werden als die heutigen 18- bis 29-Jährigen?
Tatsächlich ist die demografische Nachfolge derzeit nur eine Hypothese. Die Zeitbombe, die es produzieren könnte, ist es nicht. Dies ist eine einfache Beobachtung: Je mehr die Unterstützungsbasis für die Demokratie in Europa schwächer wird, desto größer ist die Gefahr, dass sie von Demagogen und Autoritären weiter untergraben wird, die nach Macht streben, die nicht an Regeln und Vorschriften gebunden ist.
Die demografische Entwicklung ist nicht unvermeidlich, aber ohne ein besseres Verständnis des Problems ist ein Niedergang der Demokratie ein sehr wahrscheinliches Ergebnis. Die Frage ist, wie man bei jungen Europäern Unterstützung für die Demokratie aufbauen kann, bevor es zu spät ist.
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