Die Zahl der jedes Jahr fertiggestellten neuen Wohnungen hat sich seit 2021 kaum verändert und liegt deutlich unter den Zielen der Regierung.
Das Statistische Bundesamt gab am Donnerstag bekannt, dass in Deutschland im vergangenen Jahr 294.400 neue Wohnungen gebaut wurden, was einem jährlichen Rückgang von 0,3 % entspricht.
Diese Zahl liegt deutlich unter dem Landesziel von 400.000 und ist eine schlechte Nachricht für den angeschlagenen deutschen Immobiliensektor.
In den letzten Jahren wurden Investitionen in den deutschen Bausektor durch hohe Zinsen, Bürokratie und hohe Energiekosten aufgrund des russischen Krieges in der Ukraine behindert.
Zwischen 2010 und 2020 stieg die Zahl der jährlich fertiggestellten Wohnungen von 159.800 auf 306.400.
Seit 2021 ist das Wachstum nahezu nicht mehr vorhanden.
„Angesichts steigender Kosten und Zinsen sowie der fehlenden Finanzierung für bezahlbaren Neubau können außer dem Bau von gefördertem Wohnungsbau kaum noch neue Projekte diskutiert werden“, sagte Axel Gedaschko, Präsident des GdW-Bundesverbandes Deutsche Wohnungs- und Immobilienunternehmen.
„Damit geht der Trend bei den Baulieferungen in den kommenden Jahren klar in eine Richtung: nach unten“, fügte Gedaschko hinzu.
Pekka Sagner, Wohnungs- und Immobilienexperte am Institut der Deutschen Wirtschaft, stimmt zu, dass sich die Wohnungsnot „in naher Zukunft noch verschärfen“ wird.
Es sei seit 2022 ein deutlicher Rückgang bei den erteilten Baugenehmigungen zu verzeichnen, sagte er gegenüber Euronews Business, und die Auswirkungen dieses Rückgangs würden frühestens in diesem Jahr spürbar sein.
„Dies wird voraussichtlich zu erheblichen Preissteigerungen führen und es für Haushalte noch schwieriger machen, geeigneten Wohnraum zu finden“, erklärte er.
Die Behörden haben im Jahr 2023 nur 259.600 Bauvorhaben genehmigt, den niedrigsten Stand seit 2012.
Separate Daten zeigten, dass die Zahl der Genehmigungen im ersten Quartal 2024 weiter zurückging.
Die Bauzahlen vom Donnerstag umfassen sowohl Neubaufertigstellungen als auch Bauarbeiten an Bestandsgebäuden sowie Wohnungen in Wohn- und Nichtwohnimmobilien. Bei allen in den Zahlen berücksichtigten Entwicklungen handelt es sich um Wohnflächen und nicht um Gewerbeimmobilien.
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