Hensoldt schließt Übernahme des deutschen Verteidigungselektronikunternehmens ESG ab

KÖLN, Deutschland – Der deutsche Sensorhersteller Hensoldt hat den Kauf des Verteidigungselektronik- und Logistikspezialisten ESG abgeschlossen und damit im Geschäft des Unternehmens Fuß gefasst, das den von Berlin bestellten Kampfjet F-35 und das U-Boot-Abwehrflugzeug P-8 Poseidon unterstützt.

Die im letzten Jahr angekündigte Übernahme im Wert von 675 Millionen Euro (726 Millionen US-Dollar) trat am 2. April nach Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden des Landes in Kraft.

„Die Übernahme erweitert das Produkt- und Lösungsgeschäft von Hensoldt um starke Systemdesign- und Integrationsfähigkeiten und schafft einen nationalen Marktführer für Verteidigungselektronik“, sagte Hensoldt in einer Erklärung.

Hensoldt ist ein wichtiger Akteur im trinationalen Future Combat Air System-Programm von Deutschland, Frankreich und Spanien, bei dem das Unternehmen im Rahmen eines nationalen Konsortiums mit ESG zusammenarbeitete, um die vernetzten Sensoren und Waffen der betrachteten Waffe zu entwickeln.

Das amerikanische Unternehmen Lockheed Martin beauftragte ESG im vergangenen Jahr mit der logistischen Unterstützung der künftigen deutschen F-35-Flotte, bestehend aus 35 Flugzeugen. ESG wartet auf ähnliche Arbeiten für das von Boeing gebaute Seeüberwachungs- und U-Boot-Jagdflugzeug P-8 Poseidon, von dem Deutschland acht bestellt hat.

Einer Hensoldt-Pressemitteilung zufolge beschäftigt ESG rund 1.400 Mitarbeiter in Deutschland, den Niederlanden und den USA und erwirtschaftete im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 330 Millionen Euro.

Hensoldt belegte im letzten den 51. Platz Top 100 Verteidigungsnachrichten Liste, die globale Verteidigungsunternehmen nach ihren verteidigungsbezogenen Umsätzen bewertet. Das Unternehmen meldete im Jahr 2022 einen Verteidigungsumsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar.

Sebastian Sprenger ist stellvertretender Europa-Redakteur bei Defence News, wo er über den Zustand des Verteidigungsmarktes der Region sowie über die Zusammenarbeit zwischen den USA und Europa und multinationale Investitionen in Verteidigung und globale Sicherheit berichtet. Zuvor war er Chefredakteur von Defense News. Er lebt in Köln, Deutschland.

Willi Langer

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