Iranischer Mann in Deutschland wegen mutmaßlichen Anschlags mit tödlichen Chemikalien angeklagt

BERLIN (AP) – Ein Iraner wurde Anfang des Jahres in Westdeutschland festgenommen, nachdem ein Whistleblower von US-Beamten wegen der Planung eines islamistischen Angriffs mit Ricin oder Zyanid angeklagt worden war, teilten deutsche Staatsanwälte am Mittwoch mit.

Der 26-Jährige, der nach den deutschen Datenschutzbestimmungen nur als JJ identifiziert wird, wurde verhaftet im Januar mit seinem Bruder in Castrop-Rauxel, einer Stadt im Ruhrgebiet.

Nach Angaben der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft wird ihm die Vorbereitung einer schweren Gewalttat und die Finanzierung von Terrorismus vorgeworfen. Beim Landgericht Dortmund wurde Anklage erhoben.

Ein Verfahren gegen den 32-jährigen Bruder des Verdächtigen, der zunächst der Beteiligung an der Verschwörung verdächtigt wurde, wurde mangels Beweisen eingestellt, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Sie sagten, der junge Mann habe Ende Oktober beschlossen, einen Anschlag im Einklang mit der Ideologie der Gruppe „Islamischer Staat“ durch die Verbreitung von Ricin oder einer Zyanidverbindung zu verüben und beabsichtigte, durch die Verbreitung der chemischen Produkte so viele Menschen wie möglich zu töten.

Selbst kleine Mengen Ricin, das aus Rizinussamen hergestellt wird, können beim Verzehr, bei der Injektion oder beim Einatmen zum Tod eines Erwachsenen führen.

Ob es ein Zielziel gab, teilte die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft nicht mit.

Der Verdächtige soll über Kurierdienste mit Extremisten in Kontakt gestanden haben, die ihm Anweisungen zur Herstellung der Giftstoffe gegeben hätten. Ihm wird außerdem vorgeworfen, die zu ihrer Herstellung notwendigen Stoffe erworben zu haben.

Die Behörden sagten zum Zeitpunkt seiner Festnahme, dass Informationen von US-Behörden zu der Operation geführt hätten, nannten jedoch keine Einzelheiten.

Es obliegt dem Gericht in Dortmund, zu entscheiden, ob und wann der Fall zur Verhandlung weitergeleitet wird.

Elsabeth Steube

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