Könnte eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Pflanzenmilch in Betracht gezogen werden? – Gemüseökonom

ProVeg International kontaktierte gemeinsam mit dem Good Food Institute (GFI) Europe und dem Bundesverband Alternative Proteinquellen (BALPro) Politiker von SPD, Grünen und FDP in Deutschland, um die Debatte über die Mehrwertsteuer zu unterstützen. . Wenn die Kampagne erfolgreich ist, könnte sie den Weg für andere Länder ebnen, diesem Beispiel zu folgen.

Die Abgeordneten Tim Klüssendorf (SPD) und Bruno Hönel (Bündnis 90/Die Grünen) fordern eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Pflanzenmilch – und zwar zum ermäßigten Satz von 7 Prozent ab 1. Januar 2024, was der aktuellen Besteuerung von Tiermilch entspricht. Der Abgeordnete Till Mansmann (FDP) schlägt sogar eine grundlegende Überarbeitung des Mehrwertsteuergesetzes vor.

ProVeg, GFI und BALPro haben einen gemeinsamen Brief an Politiker geschrieben, in dem sie ihre Unterstützung für die beantragte Steuersenkung zum Ausdruck bringen. „Wir unterstützen die Forderung der Europaabgeordneten, denn jeder Schritt nach vorne entlastet das Klima und die Haushalte“, sagt Matthias Rohra, Geschäftsführer von ProVeg Deutschland. Die erforderliche Angleichung der Steuersätze führe endlich zu einer Reduzierung klimaschädlicher Subventionen, betonen die Organisationen.

©Alpro

Auf die Forderung nach einer vollständigen Mehrwertsteuerbefreiung, für die sich ProVeg seit November 2022 mit der Kampagne „0 % fürs Klima“ einsetzt, gehen die Ampel-Politiker nicht ein. Doch ihr Timing zeigt, dass sie es ernst meinen, erklärt Jana Gandert, Politikreferentin bei ProVeg Deutschland: „In Berlin wird derzeit über das Haushaltsgesetz diskutiert. Die Forderung nach einer Senkung der Mehrwertsteuer auf Pflanzenmilch ist aus wirtschaftspolitischer Sicht konkret, nachvollziehbar und logisch.“ Wie Klüssendorf sieht sie daher gute Chancen, in der Ampelkoalition für die Senkung der Mehrwertsteuer auf Pflanzenmilch eine Mehrheit zu bekommen. Gandert begründet die Position der Lebensmittelorganisation pragmatisch: „ProVeg steht für spürbare Veränderungen in unserem Lebensmittelsystem – hier ist eine sehr gute Gelegenheit dafür.“ »

Parität als Mindestanforderung

Seit der Änderung der europäischen Richtlinie zum Mehrwertsteuersystem ist auch eine Steuersenkung auf 0 Prozent möglich. Im Rahmen der Kampagne „0 % fürs Klima“ fordert ProVeg eine solche Mehrwertsteuerbefreiung für alle pflanzlichen Lebensmittel, auch alternative pflanzliche Produkte wie Pflanzenmilch, um das Klima zu schützen und zu entlasten auf Haushalte. Starke Preissteigerungen im Einzelhandel. Nachbarländer wie Belgien, Dänemark, Frankreich und die Niederlande besteuern Pflanzenmilch und Kuhmilch bereits mit dem gleichen Satz.

Pflanzenmilchabteilung bei Albert Heijn
Bild: ProVeg Niederlande

Mit ihrer Forderung unterstreichen die Politiker, was die Marktentwicklung längst bestätigt: Pflanzenmilch ist längst nicht nur in den USA zum Motor der gesamten Branche geworden. Europaweit macht pflanzliche Milch 11 Prozent des Umsatzes im Milchsegment aus. Zwischen 2020 und 2022 stieg der Umsatz um 20 Prozent, während der Umsatz mit Tiermilch um 9 Prozent zurückging. In Deutschland macht Pflanzenmilch sogar 13 Prozent des Milchmarktes aus. Der Absatz von Pflanzenmilch stieg zwischen 2020 und 2022 um 43 Prozent, während der Absatz von Kuhmilch um 12 Prozent zurückging. Pflanzenmilch ist daher auch in Deutschland die beliebteste Produktkategorie im pflanzlichen Bereich.

„Jede steuerliche Diskriminierung pflanzlicher Alternativen droht die Dynamik dieses vielversprechenden Wachstumssektors zu bremsen“

Der Pflanzenmilchmarkt verzeichnet nicht nur zweistellige jährliche Wachstumsraten, sondern zeichnet sich auch durch eine besonders hohe Innovationskraft und hohe Vernetzung aus: „Pflanzenmilch ist nicht nur klimafreundlich, sondern auch lecker, abwechslungsreich und vielseitig – und damit beliebt.“ mit Menschen aller Ernährungsstile“, sagt Dirk Liebenberg, Senior Projektmanager Lebensmittelindustrie und Einzelhandel bei ProVeg Deutschland. Er fügt hinzu: „Jede steuerliche Diskriminierung pflanzlicher Alternativen droht die Dynamik dieses vielversprechenden Wachstumssektors zu bremsen.“ »

Ebert Maier

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