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Walter Smerling, ein deutscher Kurator, der bereits letztes Jahr für die Ausstellung „Diversity United“ für Kontroversen gesorgt hatte, steht erneut in der Kritik, dieses Mal, weil eine von ihm in Leipzig organisierte digitale Kunstausstellung von Palantir, einem Datenanalyseunternehmen, gesponsert wurde hat umstritten half bei der staatlichen Überwachung.
Die Ausstellung mit dem Titel „Dimensionen – Digitale Kunst seit 1859“ ist derzeit in den Pittlerwerken Leipzig zu sehen. Die ursprüngliche Ankündigung enthielt keine Angaben zur Finanzierung von Palantir. Süddeutsche Zeitung gemeldet Sponsoring-Neuigkeiten im März.
Rund 600 Künstler, Kunsthandwerker und Intellektuelle haben eine unterzeichnet offener Brief verurteile die Show. Sie forderten unter anderem „die Entwicklung ethischer Leitlinien für die Finanzierung und Förderung von Kunstausstellungen“ sowie mehr Kunstförderung durch die Stadt Leipzig, was die Abhängigkeit von „toxischem Sponsoring“ verringern würde.
Die Autoren des Briefes weisen darauf hin, dass Leipzig im Jahr 2021 185.576 Euro für die Kunstförderung ausgegeben hat. Die Künstler behaupten, dass Palantirs Beitrag für die Ausstellung „Dimensionen“ mehr als doppelt so hoch ausfallen könnte.
Der offene Brief wurde von den Künstlern Charlotte Eifler, Su Yu Hsin, Francis Hunger, Gabriel S. Moses und Alexa Steinbrück initiiert. Zu den Unterzeichnern zählen die Künstler Hito Steyerl, Candice Breitz, Olia Lialina, Nancy Baker Cahill, Rafael Lozano-Hemmer, Peggy Ahwesh, Lawrence Lek und !Mediengruppe Bitnik sowie der Kurator Anselm Franke.
Weder Palantir noch Sperling antworteten auf Anfragen nach Kommentaren.
Palantir, gegründet von Peter Thiel, hatte kürzlich in Deutschland rechtliche Probleme. Die obersten Gerichte des Landes haben neue Richtlinien herausgegeben die negieren, wie Polizeikräfte Palantir-Technologie zur Überwachung von Bürgern nutzen können.
In dem offenen Brief wird darauf hingewiesen, dass Palantir das Sponsoring von „Dimensions“ genutzt habe, um den Ruf des Unternehmens in Deutschland zu „waschen“, und es wird darauf hingewiesen, dass Palantir auf einem Symposium im Zusammenhang mit der Show „einen beachtlichen Podiumsplatz“ erhalten habe.
„Wenn Ihre Hände wie Palantir schmutzig aussehen oder zumindest Ihr Image getrübt aussieht, wäre die Förderung einer Kunstausstellung eine erlösende Möglichkeit, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen“, heißt es in dem Brief. „Das Prinzip, das der Gaskonzern Gazprom oder der Pharmakonzern Sackler verkörpern, ist auch als ‚Art Washing‘ bekannt.“
Palantir ist in den Vereinigten Staaten als Schauspieler bekannt ein wichtiger Partner in NSA-Spionageaktivitäten, wie im Edward Snowden-Leak 2013 gezeigt, sowie für Füttere die ICE-Forschung für undokumentierte Migranten und Vorausschauende Polizeiarbeit des LAPD. Derzeit versucht das Unternehmen, seinen Einfluss in Europa zu vergrößern. Kürzlich wurde ein neuer Vertrag mit dem britischen NHS unterzeichnet, und auch die Beziehungen zwischen der deutschen Polizei und Palantir haben sich vertieft.
Die Unterzeichner des offenen Briefes waren nicht nur über die Finanzierung von „Dimensions“ durch Palantir beunruhigt, sondern auch über den Inhalt der Show selbst, der ihrer Meinung nach Kritik am Digitalen insofern ignorierte, als neue Technologien mit Überwachung, Krieg und unterbezahlter Arbeit in der Welt verbunden seien Globaler Süden.
Smerling geriet im vergangenen Jahr wegen seiner Show „Diversity United“ in die Kritik, die von rechten deutschen Politikern und dem russischen Staat unterstützt wurde. Selbst als die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland eskalierten, verteidigte Smerling seine Entscheidung, mit Russland zusammenzuarbeiten.
Der Kurator geriet auch in die Kritik, als die Stadt Berlin ihm freien Zugang zu einem neuen Kunstraum auf dem ehemals verlassenen Flughafen Tempelhof gewährte, seinem Team Zuschüsse in Höhe von einer Million Euro gewährte und sich angeblich weigerte, Personal zu bezahlen. Aufgrund der Kontroverse darüber und der Finanzierung der Show „Diversity United“ schieden einige Künstler aus der Show aus.
Dem Brief zu „Dimensionen“ zufolge hinderten diese Skandale Smerling daran, neue Ausstellungen in Berlin zu organisieren, weshalb er sich entschied, eine Ausstellung in Leipzig zu organisieren.
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