Der Nutzfahrzeughersteller will zudem eng mit Spediteuren zusammenarbeiten, um die Elektromobilität in der eigenen Lkw-Flotte und Logistik zu steigern. Sie wird am Standort Wörth Ladeinfrastruktur für ihre eigenen Fahrzeuge und die ihrer Partner installieren, um die emissionsfreie Teilelieferung zu unterstützen. Dieser wird über 50 separate Ladepunkte verfügen, darunter Megawatt-Ladestationen für das Hochleistungsladen von Batterien. Die Verladeterminals befinden sich an Schlüsselpunkten für den Lieferverkehr in unmittelbarer Nähe des Produktionswerks in Wörth.
„Wir arbeiten intensiv daran, unsere eigenen direkten Lieferketten zu elektrifizieren“, sagte Karin Rådström, CEO von Mercedes-Benz Trucks. „Hier gibt es großes Potenzial sowie großes Interesse bei unseren Partnern, die wir in dieser Richtung stark unterstützen.“
Nachfüllung unterwegs
Mercedes-Benz Trucks wird gemeinsam mit Spediteuren regelmäßige Lieferrouten analysieren, Reisezeiten und Entfernungen zwischen den Lieferorten, Lademöglichkeiten und individuelle Lkw-Reichweiten berücksichtigen. Zudem werde der Lkw-Hersteller Logistikpartner bei der Integration von Elektro-Lkw in bestehende Flotten und der Neuausrichtung von Logistikzentren unterstützen.
In Fort Wörth werden eingehende Teile just in time (JIT) an das Montageband geliefert. Künftig soll die Zeit, in der eingehende Teile entladen werden, zum Aufladen der Batterie des Lieferwagens genutzt werden.
„So muss das Fahrzeug im Idealfall keinen weiteren Stillstand einplanen und kann direkt nach der Teilelieferung seine Fahrt fortsetzen“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Das Team von Fort Wörth untersucht außerdem die Vorteile des Baus eines neuen Konsolidierungszentrums in der Nähe des Werks, um die Lieferströme zu optimieren und eingehende Teile zu konsolidieren.
Als nächster Schritt ist geplant, dieses Verfahren auf weitere Werke im Produktionsverbund von Mercedes-Benz Lkw auszudehnen.
Langstrecke elektrisch
Für den Fernverkehr entwickelt Mercedes-Benz Trucks den eActros LongHaul, der voraussichtlich 2024 in Serie geht. Der Elektro-Lkw soll mit einer Batterieladung rund 500 km Reichweite haben und in Megawatt laden können . Für das kommende Jahr ist die Variante Mercedes-Benz eActros 300 für den flexiblen schweren Verteilerverkehr geplant.
Daimler Truck, zu dem Mercedes-Benz Trucks gehört, beteiligt sich an dem vom Verband der Automobilindustrie organisierten Projekt Hola (Hochleistungsladen im Lkw-Fernverkehr). Ziel des Projekts ist der Aufbau und Betrieb einer ausgewählten Hochleistungs-Ladeinfrastruktur für den Fernverkehr mit batterieelektrischen Lkw
Entlang der A2 zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet werden an vier Standorten in Deutschland zwei Hochleistungs-Megawatt-Ladesysteme (MCS) installiert, auf denen Elektro-Lkw fahren werden. Genutzt werden zwei Standorte direkt an der Straße sowie zwei Standorte in Logistikzentren. Am Ende des Projekts werden acht CCS-Ladepunkte und acht MCS-Ladepunkte an vier Standorten zur Verfügung stehen, um die reale Erprobung dieses neuen Systems zu unterstützen und die Grundlage für einen landesweiten Ausbau dieser Technologie zu bilden.