Netanjahu in Deutschland inmitten innerstaatlicher Spannungen macht sich der Iran Sorgen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu trifft sich am Donnerstag mit deutschen Staats- und Regierungschefs zu einem verkürzten Besuch, der inmitten von Spannungen über die geplante Überarbeitung des israelischen Justizsystems durch seine Regierung und Bedenken über das iranische Atomprogramm stattfindet.

Netanjahu hat während seiner eintägigen Reise nach Berlin Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz und dem weitgehend zeremoniellen deutschen Präsidenten Frank-Walter Steinmeier geplant.

Das Büro des Premierministers sagte, es habe die Dauer seines Besuchs aufgrund der Sicherheitslage in Israel halbiert. Er verzögerte seine Abreise aus Israel am Mittwoch, als der legendäre Präsident des Landes sich darauf vorbereitete, einen Kompromissvorschlag zur Überholung des Justizsystems vorzulegen, ein Ansatz, den Netanjahu ablehnte.

Deutsche Beamte haben ihre Besorgnis über den Plan der israelischen Regierung zum Ausdruck gebracht, der es dem Parlament ermöglichen würde, Urteile des Obersten Gerichtshofs aufzuheben und Netanjahus parlamentarischer Koalition das letzte Wort bei allen Ernennungen von Richtern zu geben.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sagte während des Besuchs ihres israelischen Amtskollegen im vergangenen Monat, dass „der Schutz rechtsstaatlicher Prinzipien wie der Unabhängigkeit der Justiz … schon immer ein Markenzeichen von ‚Israel‘ war“.

Demonstrationen gegen die Generalüberholung sind in Berlin geplant, aber nicht in der Nähe von Netanjahu, dessen Besuch unter den üblichen strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfindet.

Deutschland und Israel, die traditionell enge Verbündete sind, teilen die Besorgnis über die nuklearen Aktivitäten des Iran. Netanjahu hat mit Militäraktionen gegen das iranische Atomprogramm gedroht, da es Uran näher an waffenfähiges Niveau anreichert.

Deutschland ist eine der Weltmächte, die 2015 ein zerrissenes Abkommen mit Teheran geschlossen hat, um Bedenken hinsichtlich seiner nuklearen Ambitionen auszuräumen. Baerbock betonte, wie wichtig es sei, „eine nukleare Eskalation durch den Iran mit diplomatischen Mitteln zu verhindern, da jede Alternative katastrophal wäre“.

Ebert Maier

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