Ostsee Oil Pipeline Anbindungsleitung, Deutschland

Die in Deutschland gelegene Gaspipeline Ostsee Anbindungsleitung (OAL) erstreckt sich über 50 km. Bildnachweis: GASCADE.

Die Pipeline besteht aus vier verschiedenen Abschnitten. Bildnachweis: GASCADE.

Das erste Gas wurde im Februar 2024 in die Pipeline eingeleitet. Bildnachweis: GASCADE.

Die OAL-Pipeline spielt eine entscheidende Rolle bei der Stärkung der Sicherheit Deutschlands. Bildnachweis: Fluxys Deutschland.

Die Ostsee-Anbindungsleitung (OAL) ist eine Unterwasser-Gaspipeline, die zwischen Mukran und Lubmin vor der Küste Deutschlands gebaut wird.

Die 50 km lange Gasleitung befindet sich im gemeinsamen Besitz des Fernleitungsnetzbetreibers Fluxys Deutschland (25 %) und des Fernleitungsnetzbetreibers Gascade (75 %).

Die OAL-Pipeline besteht aus vier Abschnitten: dem Landabschnitt Lubmin, dem Seeabschnitt von Lubmin bis Kilometerpunkt 26 (KP 26), dem Seeabschnitt von KP 26 bis Mukran und dem Landabschnitt bis Mukran.

Der Landabschnitt Lubmin erhielt im Februar 2023 die Genehmigung, im August 2023 folgten der Seeabschnitt Lubmin am KP 26 und der Landabschnitt Mukran. Die endgültige Genehmigung für den Seeabschnitt von KP 26 bis Mukran wurde im Oktober 2023 erteilt.

Gascade schloss den Bau der OAL-Pipeline im Januar 2024 ab und das erste Gas wurde im Februar 2024 in die Pipeline eingeleitet.

Die Unterwassergaspipeline OAL stärkt die Versorgungssicherheit Deutschlands durch die Integration von regasifiziertem LNG [liquefied natural gas] in den Gasnetzen Deutschlands und Südosteuropas.

Die Pipeline könnte eine zentrale Rolle bei der Reduzierung des CO-Ausstoßes spielen2 Neutralität in der Zukunft durch die Erleichterung der Einspeisung von grünem Wasserstoff in das deutsche zentrale Wasserstoffnetz über den Einspeisepunkt Mukran.

Details zur Ostsee-Pipeline Anbindungsleitung

Die OAL-Pipeline mit einem Durchmesser von 48 Zoll besteht aus hochfestem Stahl mit einer Wandstärke von 26,8 mm und einem Durchmesser von 1,2 m.

Die Pipeline ist mit 90 mm Beton bedeckt, um ihre Stabilität und Sicherheit auf dem Meeresboden zu gewährleisten. Es ist auf der gesamten Strecke eingegraben, wobei die Überdeckungstiefe je nach örtlichen Gegebenheiten zwischen 0,50 m und 2,55 m beträgt.

Die Hauptfunktion der Gaspipeline besteht darin, das zukünftige LNG-Terminal im Hafen von Mukran an das deutsche Gaspipelinenetz in Lubmin anzubinden.

Das LNG-Terminal Mukran umfasst zwei schwimmende Speicher- und Regasifizierungseinheiten (FSRU) zur Regasifizierung von LNG.

Die Deutsche ReGas entwickelt das LNG-Terminal und plant die Inbetriebnahme im Jahr 2024. Gascade ist als Fernleitungsnetzbetreiber dafür verantwortlich, den Anschluss des Terminals an das deutsche Gasfernleitungsnetz zu ermöglichen.

Konstruktionsdetails

Der Einbau der Pipeline erfolgte in drei Phasen: Bau des Rohrgrabens, Schweißen und Einbau des Bohrstrangs sowie Sanierung des Meeresbodens durch Verfüllung.

Die Pipeline wurde in einem vorgefertigten Graben verlegt und über die gesamte Länge eingegraben. Je nach Wassertiefe und Bodenbeschaffenheit kamen Baggergeräte wie Pfahlpontonbagger, Schwimmkübelbagger, Keilsaugbagger und Kettenkübelbagger zum Einsatz.

Das ausgebaggerte Material wurde mit Bunkerschiffen zu einem Unterwasserlagerplatz transportiert. Mit einem speziellen Verlegeschiff wurden die Rohre zu einem durchgehenden Strang zusammengeschweißt.

Der Verlegekahn nutzte das S-Lay-Verfahren, um einzelne Rohre in einem kontinuierlichen Strang zu schweißen und dabei eine kontrollierte S-Kurve zu bilden, um Schweißnähte von vergleichbarer Qualität wie unter Fabrikbedingungen hergestellte Schweißnähte zu gewährleisten.

Die endgültige Verbindung der Bohrstränge, bekannt als Above-Water-Tie-In (AWTI), erfolgte mithilfe der Hebeausrüstung des Lastkahns, um sie präzise auszurichten. Während des Baus der Pipeline wurden zwei AWTIs durchgeführt.

Der Rohrgraben wurde nach der Installation der Offshore-Montagelinie zunächst mit einem Sand-Kies-Gemisch stabilisiert und anschließend mit Vergussmaterial gesichert. Anschließend wurde das Material des ursprünglichen Grabens als zweite Schicht verfüllt und Steine ​​bestimmter Größe auf den Meeresboden gelegt, um die Riffe wiederherzustellen.

Die Schiffe Swarog und Biber wurden eingesetzt, um Vermessungsarbeiten entlang der Offshore-Route durchzuführen, während SkjoldR zusätzliche Vermessungen durchführte. Die archäologischen Untersuchungen wurden von den Schiffen HT01 Claus, Alberte HoJ und M/s Braune unter der Aufsicht des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege durchgeführt. Für den Bau von Anlegestellen wurde das Rohrverlegeschiff Castoro 10 von Saipem eingesetzt.

Unternehmer beteiligt

ABL, ein unabhängiger Energie- und Meeresberater, wurde von Gascade mit der Durchführung von Marine Warranty Survey Services (MWS) beauftragt, um den Transport und die Installation der Unterwasserpipeline zu überwachen. Das ABL-Team in Hamburg, Deutschland, koordinierte die tägliche Verwaltung des Projekts.

Das italienische Ölfelddienstleistungsunternehmen Saipem erhielt im August 2023 den Auftrag für die Pipeline-Verlegungsarbeiten des Projekts. Der Arbeitsumfang des Unternehmens umfasste den Transport und die Installation der Pipeline vom Standort Lubmin zum Hafen Mukran.

Das Bauunternehmen STRABAG wurde mit dem Bau eines 352 m langen Küstenquerungs-Mikrotunnels in Lubmin beauftragt, der im November 2023 fertiggestellt werden soll.

Körbl Schreiber

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