Polnischer Veredler PKN Orlen Pläne zum Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der deutschen Raffinerie PCK Schwedt, die unter deutsche Treuhänderschaft gestellt wurde, berichtet Reuters unter Berufung auf Quellen in Berlin und Warschau.
Vergangene Woche platzierte die Bundesnetzagentur den russischen Ölgiganten RosneftDeutsche Tochtergesellschaften von RN Refining & Marketing und Rosneft Deutschland, unter treuhänderischer Leitung, um Ölimporte aus Russland zu reduzieren.
Damit übernimmt die Bundesbehörde nun die Raffinerien von Rosneft Deutschland, darunter PCK Schwedt, MiRo in Karlsruhe und Bayernoil in Vohburg.
Auf Rosneft Deutschland entfallen etwa 12 % der deutschen Ölverarbeitungskapazität.
„Wir beobachten die Situation in der Region“, wurde die Pressestelle des polnischen Veredlers von der Nachrichtenagentur zitiert.
Die Binnenraffinerie, die sich mehrheitlich im Besitz von Rosneft befindet, beliefert auch Teile Polens.
Die Raffinerie, die 90 Prozent des deutschen Kraftstoffs liefert, bezieht seit ihrer Inbetriebnahme in den 1960er Jahren ihr gesamtes Rohöl aus Russland über die Druschba-Pipeline.
Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums wurde vergangene Woche von der Nachrichtenagentur mit den Worten zitiert, die Raffinerie der PCK Schwedt könne mit reduzierter Kapazität weiterbetrieben werden.
Shell, das einen Anteil von 37,5 % an der Schwedter Raffinerie hält, sagte, es sei von Deutschlands Entscheidung nicht betroffen, berichtete er Reuters.
Shell teilte per E-Mail mit: „Shell ist als 37,5-prozentiger Anteilseigner der PCK Schwedt von dieser Anordnung nicht betroffen und wird seinen vertraglichen Verpflichtungen weiterhin aus eigener Kraft nachkommen.“