Nationale und internationale Politik standen ganz oben auf der Tagesordnung, als die deutsche Karnevalssaison am Montag ihren Höhepunkt erreichte. Tausende Menschen strömten durch die Straßen von Köln, Mainz und anderen Städten, um Umzüge mit Festwagen mit ironischen Figuren zu erleben.
Der größte Umzug startete am Montagmorgen in Köln, dem Höhepunkt der Karnevalssaison. Am Montag vor Beginn der christlichen Fastenzeit, in Deutschland Rosenmontag genannt, finden traditionell die größten Paraden statt.
Unter den farbenfrohen satirischen Festwagen, die bei der Kölner Parade präsentiert wurden, befand sich auch einer mit dem Bild der deutschen Bundeskanzlerin. Olaf Scholz wie ein Faultier in der Hängematte und Außenministerin Annalena Baerbock wie ein Elefant im Porzellanladen.
Auf einem Wagen zeigte eine Gestalt mit heruntergezogener Hose ihr nacktes Gesäß in Richtung einiger zum Hitlergruß ausgestreckter Arme, von denen einer das Logo der deutschen rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) trug.
„Dieser Panzer sagt alles: Sie können uns in den Arsch küssen“, sagte Sänger Wolfgang Niedecken am Montag im WDR.
An der Parade nahm auch Hendrik Wüst teil, der CDU-Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, dessen größte Stadt Köln ist. „Die Zeiten sind nicht ganz einfach, deshalb ist es gut, ein bisschen Spaß zu haben“, sagte er und begrüßte den Karneval als ein Fest der Vielfalt.
In Mainz wurde Bundeskanzler Scholz als Schiffbrüchiger mit Augenklappe dargestellt. Gesundheitsminister Karl Lauterbach – der „Meister der Katastrophe“ – wurde sein Gesundheits-Experimentierkasten ins Gesicht gesprengt.
Auf einem weiteren Festwagen wurden AfD-Chefin Alice Weidel und die frühere Linken-Ikone Sahra Wagenknecht, die kürzlich ihre eigene politische Bewegung gründete, in einem rosafarbenen Cabrio durch die Barbies mit den blutigen Händen des russischen Präsidenten Wladimir Putin gefahren.
Auf den Karnevalswagen in Düsseldorf waren die wildesten politischen Visionen zu sehen: Putin wurde beim Oralsex mit dem Patriarchen der orthodoxen Kirche, Kirill, dargestellt oder der frühere US-Präsident Donald Trump, der ein Hakenkreuz in die amerikanische Flagge ritzte.
Panzerbauer Jacques Tilly sagte der DPA, er wolle mit seinem Motiv die Mitverantwortung der Russisch-Orthodoxen Kirche im Krieg gegen die Ukraine anprangern.
Während der Feierlichkeiten kam es auch zu einer Tragödie. Zwei junge Männer sind in der Nähe von Köln auf dem Heimweg von einer Karnevalsparty von einem Auto angefahren und tödlich verletzt worden.
Die beiden Männer im Alter von 18 und 20 Jahren waren am Sonntagabend auf einer unbeleuchteten Landstraße in Weilerswist unterwegs. Wie die Polizei am Montag mitteilte, konnte der Fahrer des Wagens nicht rechtzeitig reagieren und kollidierte mit beiden.
Der 20-Jährige verstarb noch am Unfallort, der 18-Jährige starb wenig später im Krankenhaus.
Ein Polizeisprecher sagte, den ganzen Tag seien Karnevalsfeiernde auf der Landstraße spazieren gegangen. Die Route führt vom Hauptort Weilerswist in den Ortsteil Metternich, wo am Sonntag ein großer Karnevalsumzug stattfand.
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