Die Slowakei kann ihre T-72-Panzer sofort an die Ukraine liefern, vorausgesetzt, sie erhält später im Austausch in Deutschland hergestellte Leopard-2-Panzer, sagte Verteidigungsminister Jaroslav Nai.

Die europäischen NATO-Mitglieder haben kürzlich zugestimmt, die Ukraine mit ihren Panzern, insbesondere dem Leopard 2, zu bewaffnen. Während die Lieferung der Leopard-2-Panzer Wochen oder sogar Monate dauern wird, sind die slowakischen Panzer fast sofort einsatzbereit.

„Die Ukraine braucht so schnell wie möglich Panzer, aber westliche Länder können sie normalerweise innerhalb weniger Monate liefern. Wir können unseren T-72 sofort liefern“, sagte Verteidigungsminister Naï zu Denník N.

Die slowakischen Streitkräfte verfügen über dreißig T-72-Panzer. Nai schlug NATO-Partnern vor, die Ukrainer entweder mit allen dreißig Stück oder nur mit der Hälfte zu beliefern.

„Wir haben unseren Partnern angeboten, unsere T-72-Panzer zu liefern, wenn wir Leopard-2-Panzer eins zu eins im Austausch bekommen“, bestätigte Nai.

Wenn die Ukrainer slowakische T-72-Panzer anstelle von Leoparden erhalten würden, würden sie qualitativ weniger Ausrüstung erhalten, aber sie würden sie sofort bekommen, behauptet Nai. Sie könnten spätestens im März mit slowakischen Panzern kämpfen, wenn eine große russische Offensive erwartet wird.

„Angesichts dessen, dass es derzeit auf Schnelligkeit ankommt, würde ich eine solche Vereinbarung als fair erachten“, sagt Naï.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Ukrainer an T-72-Panzer gewöhnt sind, da Maschinen dieses Typs den Kern ihrer schweren mechanisierten Einheiten bilden. Sie wissen, wie man sie benutzt und unterstützen sie.

Das slowakische Ministerium hat bereits im vergangenen Jahr ein Abkommen mit Deutschland unterzeichnet, wonach es fünfzehn alte Leopard-2-Panzer im Austausch für die Lieferung von dreißig alten BVP-1-Fahrzeugen an die Ukraine erhält.

Wenn Nai einen solchen Austausch gegen T-72-Panzer akzeptieren würde, wären die slowakischen Panzertruppen in kurzer Zeit fast vollständig mit westlicher Technologie aufgerüstet.

(Irena Jenčová | EURACTIV.sk)