Rayyan Alshebl kam 2009 zum ersten Mal mit Deutschland in Kontakt, als er sich in Syrien Fußballspiele des FC Bayern München im Fernsehen ansah. Dorthin flüchtete er wenige Jahre später, nachdem der Bürgerkrieg in seinem Herkunftsland ihn zur Flucht zwang.
Heute ist er nicht nur deutscher Staatsbürger, sondern auch gewählter Bürgermeister von Ostelsheim, einem Dorf mit 2.500 Einwohnern in der Nähe von Stuttgart, und damit wahrscheinlich der erste syrische Flüchtling, der in ein öffentliches Amt gewählt wurde. „Es ist ein liberales Land. Jeder, der bereit ist, hier etwas zu tun, kann die Chance haben“, sagte der 29-Jährige.
Alshebl, der im Alter von 21 Jahren mit einer Gruppe von Freunden nach Deutschland kam, gehörte zu Hunderttausenden von Flüchtlingen, die aus Syrien nach Deutschland flohen, als die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte, sie beschloss, 2015 die Grenze des Landes zu öffnen. Nachdem sie Deutsch gelernt hatte, kommt jetzt mehr leichter als seine Muttersprache Arabisch, absolvierte Alshebl ein Praktikum im Rathaus Althengstett bei Ostelheim, wo er erste Einblicke in die Funktionsweise öffentlicher Einrichtungen erhielt.
„Ich habe den Bürgermeister gefragt, ob ich hier eine Ausbildung machen kann. Ich habe mich beworben, Vorstellungsgespräche geführt und wurde genommen“, sagt Alshebl, der in Syrien Finanzen und Bankwesen studiert hat. Seine dreijährige Berufsausbildung zum Verwaltungskaufmann endete mit einer Anstellung im Rathaus und der klaren Vision seines nächsten Ziels: Bürgermeister zu werden.
„Im ersten Jahr meiner Ausbildung wusste ich, dass ich es tun würde, aber die Frage war, wann“, sagte er. Am Sonntag gewann der neue Bürgermeister aus der Südstadt Sweida die Kommunalwahl mit 55,4 % der Stimmen und setzte sich damit gegen zwei andere durch. Alle drei erschienen ohne Parteizugehörigkeit.
„Ostelsheim hat ein deutliches Zeichen gesetzt und in diesem Sinne auch Geschichte geschrieben. Es ist auch ein starkes Signal für Weltoffenheit, für Toleranz“, sagte er und fügte hinzu, dass er in Syrien vielleicht nie solche Chancen gehabt hätte. Seine Familie sei sehr glücklich, aber auch überrascht, sagte er.
Bei seinem Amtsantritt im Juni steht vor allem die Verbesserung der Kinderbetreuung durch die Wiedereinführung der Ganztagskrippe auf seiner Agenda. Auf die Frage, ob er sich als Deutscher fühle, antwortete Alshebl: „Wie fühlen Sie sich als Deutscher?
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