FRANKFURT, 5. September (Reuters) – Wintershall Dea (WINT.UL) wird im Rahmen der Ausgliederung seiner russischen Aktivitäten rund 500 Stellen oder rund ein Viertel seiner Belegschaft abbauen, teilte der Öl- und Gaskonzern am Dienstag mit seine Aktivitäten. das Unternehmen, auf das es sich seit Jahrzehnten verlassen kann.
Etwa 300 der 500 betroffenen Arbeitsplätze seien in Deutschland, teilte der Konzern mit.
Das Unternehmen, ein Joint Venture von BASF (BASFn.DE) und der Investmentfirma LetterOne des russischen Milliardärs Mikhail Fridman, hat von „neuen Realitäten“ gesprochen, seit Moskau in die Ukraine einmarschiert und das Unternehmen gezwungen hat, seine russischen Aktivitäten zu dekonsolidieren. Der Konzern ist eines der exponiertesten deutschen Unternehmen hierzulande, die Hälfte seiner Produktion entfällt auf Russland.
„Wir haben unsere Geschäftsstrategie an die Entwicklungen im Energiesektor und unseren Ausstieg aus Russland angepasst und richten nun unsere Organisationsstruktur entsprechend neu aus“, sagte Vorstandsvorsitzender Mario Mehren in einer Erklärung.
Der Schritt erfolgt, während Deutschland seine Energiebeziehungen mit Russland, einst das Rückgrat der bilateralen Beziehungen, auslaufen lässt, was auch den Gashändler Uniper (UN01.DE) betrifft.
Wintershall Dea, aus der sich der Mehrheitsaktionär BASF ausgliedern will, strebt eine jährliche Einsparung von 200 Millionen Euro an, hieß es.
Der Stellenabbau werde sozialverträglich erfolgen, heißt es in der Erklärung. Außerdem werde der Vorstand des Konzerns von vier auf drei verkleinert.
Es wird nun aus Mehren, Chief Operating Officer Dawn Summers und CFO Paul Smith bestehen, während Chief Technology Officer Hugo Dijkgraaf Ende November ausscheiden soll. Russland-Vorstand Thilo Wieland hat die Gruppe bereits Anfang 2023 verlassen.
Alle Aktivitäten mit russischer Beteiligung, darunter die Beteiligung von Wintershall Dea an der Gaspipeline Nord Stream sowie Joint Ventures mit Gazprom (GAZP.MM), sollen bis Mitte 2024 rechtlich getrennt werden.
Für die Umsetzung der Restrukturierungspläne werde Wintershall Dea im dritten Quartal 2023 eine Rückstellung in Höhe von 225 Millionen Euro bilden, teilte das Unternehmen mit und fügte hinzu, dass das Unternehmen im Rahmen eines für den 6. September geplanten Mediengesprächs weitere Einzelheiten bekannt geben werde.
Alleiniger Hauptsitz wird der historische Standort Kassel, das aus der Fusion mit Dea im Jahr 2019 übernommene Hamburger Büro wird jedoch weiterhin als Standort fungieren.
Auf internationaler Ebene wird das Unternehmen seine Geschäftseinheiten in Algerien, Ägypten, Libyen und den Vereinigten Arabischen Emiraten in einer einzigen regionalen Einheit zusammenfassen und gleichzeitig Niederlassungen in Kairo, Abu Dhabi und Tripolis unterhalten.
(1 $ = 0,9327 Euro)
Berichterstattung von Vera Eckert; Herausgeber: Friederike Heine, Christoph Steitz und Tomasz Janowski
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