Sobald ein eindeutig antisemitisches Bild mit zusätzlichen Holocaust-Konnotationen – eine Figur mit großer Nase, spitzen Zähnen und Seitenlocken, geschmückt mit einer „SS“-Mütze – auf einem riesigen Agitprop-Tableau entdeckt wurde, das auf einem zentralen Platz aufgestellt worden war in Kassel wurde die Integrität der mit öffentlichen Mitteln betriebenen Documenta selbst in Frage gestellt.
Der Vorfall war hoffnungslos vermeidbar. Das Wandbanner des indonesischen Kollektivs Taring Padi stammt aus dem Jahr 2002; er schildert das politische Leben Indonesiens als einen großen Kampf von Unterdrückern, Kapitalisten und Umweltverschmutzern gegen das Volk unter den Augen der Vorfahren. Zum Friedrichsplatz, dem Herzstück der Show, ging er erst am Ende der Vorpremiere, bei der Taring Padi die Besucher mit Hunderten von Papppuppen auf demselben Platz und in der Stadt verzauberte.
Schon Monate vor der Documenta hatten Kritiker im Vorfeld Vorwürfe erhoben, unter anderem dass die Teilnehmer die Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung unterstützten, die der Deutsche Bundestag für antisemitisch erklärt hat. Vor der Installation der Ausstellung wurde The Question of Funding, eine Gruppe palästinensischer Künstler, von Vandalen angegriffen, die in den Ausstellungsraum einbrachen und ihn markierten.
In diesem brandgefährlichen Klima hätte man eine gewisse Wachsamkeit erwarten dürfen. Aber von wem? Das Banner, das anscheinend spät gehisst wurde, weil es restauriert wurde, entging der Aufmerksamkeit von Ruangrupa, dessen Mitglieder, in einer Entschuldigungsagten, sie hätten die angreifenden Elemente nicht entdeckt. Sabine Schormann, Geschäftsführerin der Documenta, gegenüber dem Magazin „Der Spiegel“. dass die Administratoren aus Respekt vor der künstlerischen Freiheit keine Kunst im Voraus gesichtet hatten.
Das Buch wurde gelöscht. Aber für das deutsche Establishment ist diese Documenta eindeutig vorbei. Ein Trommelfeuer der Kritik von Politikern und Medien erklärte die ganze Ausstellung zu einer nationalen Blamage, forderte eine stärkere staatliche Kontrolle über zukünftige Ausgaben und forderte Schormanns Rücktritt. Das Management hat gerade angekündigt, dass Ruangrupa trotz künstlerischer Freiheit muss schau dir die ganze Sendung an für anstößige Inhalte mit Unterstützung des Anne Frank Zentrums Frankfurt — den Künstlern den Kampf ansagen.
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