IWF: Die japanische Wirtschaft wird weltweit auf den vierten Platz zurückfallen, hinter Deutschland

WASHINGTON – Der Internationale Währungsfonds prognostiziert, dass Deutschland in diesem Jahr Japan als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt überholen wird.

In seinem diesen Monat veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick prognostiziert der IWF, dass Japans nominales BIP im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent auf 4,23 Billionen US-Dollar (630 Billionen Yen) zurückgehen wird, während das deutsche BIP um 8,4 Prozent auf 4,43 Billionen US-Dollar steigen wird.

Damit würde Japan weltweit auf den vierten Platz vorrücken.

Die jüngste Abwertung des Yen gegenüber dem Dollar und die höhere Inflationsrate in Deutschland als in Japan haben Auswirkungen gehabt, aber der Rückgang Japans ist auch das Ergebnis jahrelanger akkumulierter Unterschiede in den realen Wirtschaftswachstumsraten.

Das nominale BIP ist die von jedem Land generierte Gesamtwertschöpfung, die die Größe der Volkswirtschaft des Landes darstellt. Es ist von Preisschwankungen betroffen.

Gemessen am Dollar liegen die USA weltweit an erster Stelle, gefolgt von China.

Japan überholte 1968 Westdeutschland und wurde zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Doch 2010 wurde Japan von China überholt.

Mehr als ein halbes Jahrhundert nach 1968 sollte Japan von Deutschland in den Schatten gestellt werden.

Die Abwertung des Yen gegenüber dem Greenback führte zu einem Rückgang des nominalen BIP Japans in Dollar.

Zu Beginn des letzten Jahres lag die japanische Währung bei etwa 110 Yen gegenüber dem Dollar.

Aufgrund der sich vergrößernden Zinsdifferenz zwischen den Vereinigten Staaten und Japan, die aus der unterschiedlichen Geldpolitik der beiden Länder resultiert, liegt der Wechselkurs jedoch seit Juni dieses Jahres bei etwa 140–150 Yen pro Dollar.

Andererseits hat der Euro gegenüber dem Dollar nicht so stark an Wert verloren wie der Yen.

Darüber hinaus lag die jährliche Wachstumsrate des Verbraucherpreisindex in Deutschland von Januar bis August zwischen 6 und 9 Prozent.

Dies scheint das nominale BIP des Landes im Vergleich zu Japan erhöht zu haben, wo die Steigerungsrate zuletzt bei rund 3 Prozent lag.

Doch selbst im Vergleich zum realen BIP-Wachstum, das den Preiseffekt ausschließt, lag der einfache Durchschnitt für den Zeitraum zwischen 2000 und 2022 für Deutschland bei 1,2 % und für Japan nur bei 0,7 %.

Dieser Rangwechsel deutet darauf hin, dass Deutschland Japan in puncto Wirtschaftskraft, insbesondere bei Produktivitätswachstum und technologischer Innovation, langfristig weiter überholt hat.

Rüdiger Ebner

„Internet-Fanatiker. Böser Organisator. Fernseh-Fanatiker. Entdecker. Hipster-freundlicher Social-Media-Junkie. Zertifizierter Food-Experte.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert