Deutschland ist auf groß angelegte Cyberangriffe nicht vorbereitet – Euractiv

Deutschland sei nicht ausreichend auf einen möglichen groß angelegten Cyberangriff vorbereitet, da es über kein funktionierendes Krisenmanagementsystem verfüge, warnte der Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik am Sonntag (BSI).

Trotz der zunehmend angespannten internationalen Sicherheitslage und hybriden Bedrohungen aus Russland wurde Deutschland bisher nicht von einem groß angelegten Cyberangriff auf kritische Infrastruktur getroffen.

Doch Claudia Plattner, Leiterin der für die Bekämpfung von Cyberangriffen zuständigen Behörde, warnte, dass Deutschland nicht über die nötigen Instrumente verfüge, um angemessen auf einen solchen Angriff zu reagieren.

Plattner forderte die Regierung auf, der Cybersicherheit Priorität einzuräumen, „bevor etwas Großes passiert und zum Beispiel Reihen von Automaten ausfallen“.

„Warum müssen wir immer aus unseren Fehlern lernen? Wir wissen, dass dieses Thema äußerst wichtig ist“, sagte sie. Tagesspiegel.

Derzeit gibt es keine Struktur, um die Zusammenarbeit zwischen den 16 deutschen Bundesländern und den Bundesbehörden im Falle einer solchen Krise sicherzustellen, was die Fähigkeit des Landes beeinträchtigen könnte, auf einen solchen Angriff zu reagieren.

Die Bundesregierung hat jüngst vor dem wachsenden Problem der Versuche Russlands zur hybriden Kriegsführung gewarnt – insbesondere im Vorfeld der Europawahlen und dreier Regionalwahlen in diesem Jahr. „Wir erleben derzeit eine neue Dimension der Bedrohung durch russische Aggression in dieser Region“, warnte Innenministerin Nancy Faeser letzte Woche.

Bisher beschränkten sich solche Versuche auf Desinformations- und Spionagekampagnen. Plattner sagte, seine Agentur werde sich auf Desinformationskampagnen und das Hacken der Konten von Politikern konzentrieren, die für ein Amt kandidieren, um „ihren Ruf zu schädigen“.

Die Digitalisierung habe zu einer Zunahme von Cyberangriffen geführt und Cyberkriminelle seien immer geschickter geworden, warnte das BSI in einem aktuellen Bericht. Bericht. Das BSI stellt außerdem eine Zunahme von Software-Schwachstellen fest, die als Einfallstor für Cyberkriminelle und Hacker dienen könnten.

Doch trotz der zunehmenden Bedrohung durch den Krieg in der Ukraine haben prorussische Gruppen bisher keinen dauerhaften Schaden angerichtet.

(Olivier Noyan | Euractiv.de)

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Ebert Maier

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