Humanitäre Katastrophe in Gaza – Deutschland hilft

Seit Wochen reichen die Hilfslieferungen über die Grenze nach Gaza nicht mehr aus. Die humanitäre Lage bleibt insbesondere im Norden des Territoriums katastrophal. Nach den Raketenangriffen der Hamas auf den Grenzübergang Kerem Shalom und den Einsätzen der israelischen Armee in Rafah ist auch im Süden der Zugang zu lebensnotwendigen Gütern schwieriger geworden.

Nach dem brutalen Angriff der Terrororganisation Hamas gegen Israel am 7. Oktober leidet auch die Zivilbevölkerung im Gazastreifen unter den Folgen des Hamas-Terrors. Die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Grundgütern und Dienstleistungen ist zusammengebrochen und Hunderttausenden Menschen, darunter vielen Kindern, mangelt es an lebensnotwendigen Gütern wie Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung. Daher ist es wichtig, dass humanitäre Hilfe schnell und ungehindert an die Zivilbevölkerung im Gazastreifen verteilt werden kann. Dies ist einer der Schwerpunkte der acht Besuche von Außenministerin Baerbock in der Region seit dem 7. Oktober 2023. Deutschland hat seine humanitäre Hilfe für Bewohner der palästinensischen Gebiete wiederholt erhöht.

Am 29. Februar 2024 sagte der Außenminister:

Wir erhöhen unsere humanitäre Hilfe für Gaza um weitere 20 Millionen Euro. Aber das ist bei weitem nicht genug. Die Zahl der Lastwagen, die lebenswichtige Nahrungsmittelhilfe, Medikamente und andere Hilfsgüter nach Gaza transportieren, ist in den letzten Wochen stark zurückgegangen. Das ist inakzeptabel. Die israelische Regierung muss der humanitären Hilfe unverzüglich einen sicheren und ungehinderten Zugang ermöglichen. Auch der Internationale Gerichtshof ordnete ihm dies an. Nach dem Zusammenbruch von Recht und Ordnung in vielen Gebieten des Gazastreifens muss das israelische Militär sicherstellen, dass die humanitäre Hilfe erfolgreich verteilt werden kann.

Am 27. Mai kündigte das Auswärtige Amt an, weitere 39 Millionen Euro bereitzustellen. Die deutsche Unterstützung hilft der Weltgesundheitsorganisation sowie dem Deutschen Roten Kreuz, den Johannitern, Care International und Oxfam, die Gesundheitsversorgung in Gaza zu verbessern, beispielsweise durch den Betrieb mobiler Kliniken in Notunterkünften für Flüchtlinge und durch die Bereitstellung von Ausrüstung für die Wasseraufbereitung. DER UN Flüchtlingsagentur UNHCR erhält zusätzliche Mittel zur Behandlung von Verwundeten von Gaza bis Ägypten.

Damit beläuft sich die Gesamthilfe für die palästinensischen Gebiete auf rund 294 Millionen Euro, wobei seit dem 7. Oktober 2023 rund 221 Millionen Euro an neuen Mitteln hinzugekommen sind.

Hilfe auf allen Wegen

Von Mitte März bis Ende Mai beteiligte sich Deutschland an Luftabwürfen, um der notleidenden Bevölkerung im Gazastreifen zu helfen. Insgesamt wurden der Region mehr als 315 Tonnen Hilfsgüter zur Verfügung gestellt.

Wir arbeiten auch weiterhin daran, sicherzustellen, dass mehr Hilfsgüter auf dem Straßenweg nach Gaza gelangen können. Um sicherzustellen, dass die Menschen in Gaza ausreichend versorgt werden, muss die israelische Regierung dringend neue Grenzübergänge eröffnen, damit mehr Hilfsgüter per Lastwagen einreisen können.

Lebensmittel, Wasser, Medikamente und Hygieneprodukte

Das Auswärtige Amt arbeitet mit den Vereinten Nationen und erfahrenen internationalen humanitären Organisationen zusammen, um dringende Hilfe für die Menschen in Gaza zu leisten. Zu unseren Partnern vor Ort zählen das Welternährungsprogramm, das Internationale Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und das Deutsche Rote Kreuz.

Dank der humanitären Hilfe Deutschlands können Organisationen Grundnahrungsmittel, medizinische Versorgung und Hygieneprodukte nach Gaza liefern. Zu den verteilten Hilfsgütern gehören Hirse, Reis, Kichererbsen und Öl sowie medizinische Produkte wie Dressings und Spritzen.

Deutschland arbeitet eng mit seinen Partnern in der Region zusammen: Wir liefern Hilfsgüter nach Ägypten und Jordanien, damit diese dann nach Gaza transportiert werden können. Im Februar wurden beispielsweise lebensrettende Medikamente nach Jordanien geliefert und dann in jordanischen Feldlazaretten im Gazastreifen eingesetzt.

Der Sondergesandte für humanitäre Fragen im Nahen Osten koordiniert den deutschen Beitrag

Außenministerin Baerbock hat die erfahrene Berufsdiplomatin Deike Potzel zur deutschen Sondergesandten für humanitäre Fragen im Nahen Osten ernannt, um den deutschen Beitrag zu koordinieren. In dieser Funktion fungiert sie als Ansprechpartnerin der US-Sondergesandten Lise Grande und als Deutschlands zentrale Anlaufstelle für Akteure in der Region. Die Arbeit des Sondergesandten ist Teil der internationalen Bemühungen zur Linderung der humanitären Krise, mit der die Zivilbevölkerung im Gazastreifen nach den Terroranschlägen der Hamas konfrontiert ist.

Im Rahmen der humanitären Pendeldiplomatie in der Region fungiert der Sondergesandte als Ansprechpartner für UN Organisationen (OCHA, UNRWA, PAM, UNICEF) und das IKRK sowie internationale und regionale Partner. Sie steht auch in engem Kontakt mit humanitären Hilfskräften in der Region und in den Hauptstädten unserer Partner. Seine Arbeit baut auf dem langjährigen humanitären Engagement Deutschlands sowie den Bemühungen um Frieden und Stabilität in der Region auf.

Mareike Engel

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