Die Äußerungen der deutschen Kanzlerin zur Verschärfung der Abschiebepolitik erfolgen nach einer Reihe gewaltsamer Vorfälle im Land, darunter einer Messerstecherei bei einer rechtsextremen Kundgebung in Mannheim.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Donnerstag zugesagt, wegen schwerer Straftaten verurteilte Straftäter in ihre Heimatländer abzuschieben, darunter auch Hochrisikoländer wie Syrien und Afghanistan.
„Diese Kriminellen sollten abgeschoben werden, auch wenn sie aus Syrien und Afghanistan kommen. „Schwerkriminelle und terroristische Bedrohungen haben hier keinen Platz“, sagte Scholz in einer Rede vor dem Bundestag.
Er fügte hinzu, dass das Bundesinnenministerium bereits nach Möglichkeiten suche, seine Äußerungen juristisch in die Politik umzusetzen: „Das Sicherheitsinteresse Deutschlands überwiegt das Interesse des Täters.“
Abgeschoben werden sollen auch diejenigen, die terroristische Straftaten verherrlichen und feiern, fügte der SPD-Politiker hinzu und folgerte: „Wir werden unsere Ausweisungsregeln so verschärfen, dass auch der Verherrlichung terroristischer Straftaten ein ernsthaftes Ausweisungsinteresse folgt.“
Seine Kommentare markieren einen deutlichen politischen Wandel nach einer Reihe gewaltsamer Vorfälle in der südwestdeutschen Stadt Mannheim.
Ein Polizist wurde am Freitag erstochen und anschließend getötet, nachdem ein Mann fünf Teilnehmer verletzt hatte, die an einer von der Anti-Islam-Bewegung Pax Europa organisierten Kundgebung teilnahmen.
Beim mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen 25-jährigen Mann, der 2013 aus Afghanistan nach Deutschland ausgewandert ist und sich dort legal aufhält.
Scholz‘ scharfe Rhetorik zum Thema Abschiebung folgt auf eine Kampagne der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland in den Tagen nach dem Anschlag, die die Gelegenheit nutzte, die Einwanderungspolitik der Regierung zu kritisieren.
Die Regierungskoalition der Kanzlerin, bestehend aus SPD, Grünen und FDP, hatte zuvor erklärt, sie werde eine härtere Haltung gegenüber der Einwanderung einnehmen, nachdem sie im Januar ein Gesetz verabschiedet hatte, das die Ausweisung von Migranten, deren Anträge gestellt werden, erleichtern würde. Asylanträge wurden abgelehnt.
Deutschland stoppte 2021 nach der Machtergreifung der Taliban die Abschiebungen nach Afghanistan.
Andere deutsche Parteien wie die Grünen widersetzten sich dem Vorschlag und verwiesen auf die schlechte Menschenrechtsbilanz Afghanistans.
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