Mehrere Personen in Deutschland nach rechtsextrerem Putschversuch und Entführung eines Ministers festgenommen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält am 4. Oktober 2023 eine Pressekonferenz in Berlin ab. Foto von Liesa Johannssen/REUTERS

BERLIN (AP) – Mehrere weitere Personen, die verdächtigt werden, an der Planung eines rechtsextremen Putschs und einer Verschwörung zur Entführung des deutschen Gesundheitsministers beteiligt gewesen zu sein, wurden am Dienstag bei Razzien in mehreren Regionen festgenommen, teilten die Behörden mit.

Staatsanwälte sagten, die Gruppe habe beabsichtigt, „bürgerkriegsähnliche Zustände“ zu schaffen, indem sie mit Sprengstoff landesweite Stromausfälle herbeiführte und anschließend Gesundheitsminister Karl Lauterbach entführte, der ein starker Befürworter strenger Maßnahmen gegen das Coronavirus war. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Gruppe im Begriff war, einen Putsch zu starten.

Bis Mai wurden bereits fünf Personen wegen der mutmaßlichen Verschwörung der Gruppe United Patriots vor Gericht gestellt. Staatsanwälte sagen, dass die Gruppe mit der Reichsbürgerbewegung verbunden ist, die die Legitimität der deutschen Nachkriegsverfassung ablehnt und Ähnlichkeiten mit den Sovereign Citizens- und QAnon-Bewegungen in den Vereinigten Staaten aufweist.

Behörden in mehreren deutschen Regionen führten am Dienstag Razzien durch und nahmen weitere Menschen fest.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt wird einem in Hessen (Mitte) festgenommenen Mann vorgeworfen, bei der Entführung Lauterbachs seine Hilfe angeboten und dessen Garage als Waffenlager genutzt zu haben. Sobald der Putsch begann, sollte er Teil einer Delegation sein, die in russische Hoheitsgewässer segeln und ein Bündnis mit den Behörden dieses Landes aushandeln sollte.

BETRACHTEN: Die deutsche Polizei nimmt Dutzende Rechtsextremisten fest, die einen Putschversuch unternommen haben

Einem im nahegelegenen Wolfratshausen festgenommenen Mann wird nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft vorgeworfen, seine Beteiligung an der Entführung Lauterbachs angeboten und sich für die Tat Schusswaffen in Kroatien beschafft zu haben.

Auch im Westen und Südwesten Deutschlands kam es zu Festnahmen.

Die ersten Verdächtigen wurden im vergangenen Jahr festgenommen. Anschließend beschlagnahmte die Polizei 22 Schusswaffen, darunter ein Kalaschnikow-Gewehr, Hunderte Patronen sowie große Summen Bargeld, Gold und Silber.

Lauterbach schrieb am Dienstag auf X, ehemals Twitter: „Ich danke den Ermittlern, denen ich wahrscheinlich mein Leben verdanke.“ »

Dieser Fall unterscheidet sich von dem der mehr als zwanzig im Dezember festgenommenen Personen, denen ebenfalls vorgeworfen wird, einen Sturzplan für die Regierung geplant zu haben. Zu den Verschwörern in diesem Fall gehörte auch ein Mitglied der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland.

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält am 4. Oktober 2023 eine Pressekonferenz in Berlin ab. Foto von Liesa Johannssen/REUTERS

Mareike Engel

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