Klimawandel, Energiekrise, Fachkräftemangel: Die Herausforderungen für Unternehmen werden so schnell nicht verschwinden. Das erhöht den Druck, die digitale Transformation zu beschleunigen. Eines ist klar: Wer die Digitalisierung nicht priorisiert, wird verlieren. Bei PwC Deutschland (PwC) haben wir fünf wertvolle Lehren aus unserer eigenen digitalen Transformation gezogen.
Technik allein reicht nicht
Ein Unternehmen wie unseres wird von Menschen geführt, die Hand in Hand mit Technologie arbeiten müssen. Unsere Mitarbeiter bieten Problemverständnis und Kreativität, und Technologie hilft uns, innovative Lösungen zu liefern. Unser Ziel ist es immer, das Wissen unserer Berater und die Möglichkeiten, die Technologie bietet, bestmöglich umzusetzen. Das Erfolgsmodell für eine nachhaltige Transformation lautet nach unserem Ansatz: „Human-led & tech-powered“.
Die digitale Transformation muss von den Mitarbeitern vorangetrieben werden
Wenn es um die digitale Transformation geht, vergessen wir oft, dass es sich um eine große Veränderung handelt. Manager müssen mit gutem Beispiel vorangehen. Andernfalls wird das Team nicht folgen. Ebenso wichtig ist es jedoch, allen eine Stimme zu geben und Änderungsvorschläge der Mitarbeiter anzunehmen. Wurden Veränderungen früher traditionell auf der Führungsebene angestoßen, liegt diese Verantwortung heute im Wesentlichen bei allen in der Organisation. Führung umfasst heute alle Mitglieder einer Organisation. Es trägt auch dazu bei, dass die Transformation nie zu weit vom eigentlichen Geschäft abweicht.
Auch neue Strukturen sind erforderlich
Es war klar, dass wir die Fähigkeiten unserer Berater weiterentwickeln und Wissen besser verbreiten mussten. Dazu haben wir 2019 das globale „Digital Accelerators“-Programm gestartet, an dem rund 5 % unserer Mitarbeiter weltweit teilgenommen haben. Das Programm umfasst die Förderung von Agilität, Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) und kreative Methoden. Die Teilnehmer werden geschult und teilen ihr Wissen kontinuierlich in ihren Teams. Ihre Aufgabe ist es, weiterhin Erkenntnisse zu liefern, wie wir mit Technik Routineaufgaben stärker standardisieren und dadurch Raum für Innovationen schaffen können.
Partnerschaften sind eine ideale Ergänzung
Wir ergänzen unsere Expertise mit starken Partnern wie SAP, Microsoft und Workday. Gemeinsam entwickeln wir technologische Lösungen, immer in Zusammenarbeit mit dem Kunden. Darüber hinaus suchen wir auch Partnerschaften mit spezialisierten Technologieunternehmen, die es uns ermöglichen, schneller zu automatisieren. Mit den Produkten von UiPath können wir beispielsweise Bots bauen, die wiederkehrende administrative Prozesse wie die Systemdokumentation unterstützen können.
Die digitale Transformation ist kein Selbstzweck
Technologischer Fortschritt ist auch die Grundlage gesellschaftlicher Entwicklung. Bestes Beispiel ist unser Sustainability Tracker. Mit unserer Software können unsere Kunden ihre End-to-End-Lieferketten beispielsweise hinsichtlich ihres CO2-Verbrauchs bewerten. Dies kann produzierenden Unternehmen helfen, ihre Lieferketten skalierbar und konform zu machen. Bisher haben unsere Berater diese Analysen manuell durchgeführt. Diese Softwarelösung ermöglicht es, alle notwendigen Daten aus den verschiedenen Kundensystemen automatisch zu beziehen und vor allem mit Marktinformationen und eigenem Wissen zu kombinieren. Dieser Fall zeigt, dass wir Unternehmen den Aufwand zur Erfüllung des kommenden Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) nicht abnehmen können; Wir können sie jedoch in die Lage versetzen, ihre Lieferketten zu rationalisieren, die Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten und vor allem ihre Auswirkungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung zu optimieren.
Über den Autor
Susanne Arnold ist Partner bei PwC Deutschland, Head of Digital/Technology Transformation für Advisory Deutschland und EMEA Consulting und Teil der Führungsteams von German Advisory und EMEA Consulting. Sie verantwortet bei PwC die digitale und technologische Transformation.