Die deutsche Agentur gematik – die sich auf die Digitalisierung des Gesundheitssystems des Landes konzentriert – hat einen neuen Bericht veröffentlicht ‚Atlas der Telematikinfrastrukturen“, die ein Update zum aktuellen Stand der Digital-Health-Architektur in Deutschland liefert.
Die Publikation zeigt Entwicklungspotenziale auf und thematisiert die Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA) durch Gesundheitsdienstleister und Patienten in Deutschland.
Dem Bericht zufolge sind Zahnarztpraxen (97 Prozent), Apotheken (96 Prozent) und Arztpraxen (93 Prozent) die medizinischen Einrichtungen in Deutschland, die am häufigsten an eine Telematik (IT)-Infrastruktur angeschlossen sind, gefolgt von Psychotherapiepraxen und Krankenhäusern mit at mindestens 88 Prozent.
Obwohl das Vertrauen der deutschen Versicherten in den Schutz von Gesundheitsdaten hoch ist, scheinen sich viele Leistungserbringer dennoch Gedanken über die Datensicherheit zu machen.
Vier von zehn Ärzten und ein Drittel der deutschen Apotheken haben den elektronischen Medikationsplan bereits in ihre Systeme integriert.
Darüber hinaus stellt der Bericht fest, dass ePA bereits in jeder dritten Arztpraxis installiert ist, aber immer noch nur von 22 % der Patienten verwendet wird. 81 % der Patienten würden jedoch gerne ihren ePA verwenden.
WARUM IST ES WICHTIG
Die IT als zentrale Kommunikationsinfrastruktur des deutschen Gesundheitswesens vernetzt alle Akteure im Gesundheitswesen und ermöglicht den Datenaustausch zwischen Organisationen.
Mit ePA und eRezept als erste Meilensteine in der Benutzerorientierung im Jahr 2021 strebt TI ein föderiertes Identitätsmanagement im Gesundheitswesen an, das sich nicht mehr auf Smartcards, sondern auf kartenloses elektronisches Identitätsmanagement konzentriert.
DER GROSSE TREND
Für die Auswertung führte die gematik repräsentative Befragungen aus dem ersten und dritten Quartal 2021 durch und wurde vom Institut IGES bei der Datenanalyse unterstützt.
Im ersten Quartal 2021 nahmen mehr als 13.700 Angehörige der Gesundheitsberufe an den Umfragen teil, im Herbst weitere 4.900 Teilnehmer. Auch deutsche Krankenhäuser, Apotheken und Krankenkassen wurden befragt.
Die gematik, ehemals Gesellschaft für Anwendungen der Gesundheitskartentelematik, wurde 2005 von führenden Organisationen des deutschen Gesundheitswesens gegründet, um die Infrastruktur rund um die elektronische Gesundheitskarte (eGK) aufzubauen und weiterzuentwickeln und die Interoperabilität der beteiligten Komponenten sicherzustellen.
ANMELDUNG
Dr. Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der gematik, sagt: „Mit unserer neuen Publikation geben wir interessante und wichtige Einblicke, wie die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland im Rahmen der Telematik-Infrastruktur voranschreitet. Damit sorgen wir noch mehr dafür Transparenz in unserer Arbeit.“
Der TI-Atlas sollte jährlich aktualisiert werden, und die ersten Bericht finden Sie hier.