Deutsche zivilgesellschaftliche Gruppen fordern die EU auf, den Glyphosathahn zuzudrehen

Tag der Petitionseinreichung, © Verena Brüning, Greenpeace, 14. September 2023

Am 14. September haben deutsche Umweltverbände, darunter Slow Food Deutschland, Greenpeace, Umweltinstitut München, Éko Und Bundnis für eine umweltfreundliche Landwirtschaftübergab seine von mehr als 136.125 Bürgern unterzeichnete Petition an das Landwirtschaftsministerium und forderte sie auf, gegen die Wiederzulassung von Glyphosat auf europäischer Ebene zu stimmen.

In ihrem Koalitionsvertrag hatten die verschiedenen Regierungsparteien bereits festgelegt, dass Glyphosat ab 2024 nicht mehr auf deutschen Feldern eingesetzt werden soll. Die Bundesregierung hat sich jedoch noch nicht klar dazu bekannt, bei der nächsten Abstimmung in Brüssel gegen eine weitere Genehmigung zu stimmen.

Laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation ist Glyphosat der weltweit am häufigsten verwendete Wirkstoff in Pestiziden (haben Sie schon einmal von Round Up gehört?). klassifiziert als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ im Jahr 2015. Die Europäische Chemikalienagentur ebenfalls gewarnt über die Risiken für Wasserorganismen.

„Das Glyphosat-Verbot ist richtungsweisend für die Zukunft der Landwirtschaft, denn es ist ein entscheidender Schritt zur Reduzierung der Abhängigkeit von chemisch-synthetischen Pestiziden“, heißt es Christiane Huxdorff, Agrarexpertin bei Greenpeace. „Nur wenn die EU endlich den Einsatz von Glyphosat beendet, wird der lange erwartete Wandel hin zu einem Agrarmodell möglich, das Menschen, Tiere und die Umwelt schützt.“ »

Deutschland muss vorangehen

Am 22. September werden die EU-Mitgliedstaaten bei einer außerordentlichen Sitzung des Ständigen Ausschusses für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel erneut über die Zukunft von Glyphosat diskutieren, bevor sie Mitte Oktober über die Möglichkeit einer erneuten Zulassung des Herbizids in der EU abstimmen. . Die Zivilgesellschaft ruft Deutschland dazu auf, dagegen zu stimmen, da das im Koalitionsvertrag angekündigte nationale Verbot von Glyphosat ohne ein europäisches Verbot deutlich schwieriger in die Gesetzgebung umzusetzen sei. „Glyphosat muss endlich europaweit von unseren Feldern entfernt werden. Ein Anbau ohne Glyphosat ist möglich, die Bio-Branche beweist es jeden Tag – und zwar mit Erfolg“, heißt es Boris Frank, erster Präsident des Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft.

Deutsche zivilgesellschaftliche Gruppen fordern die EU auf, den Glyphosathahn zuzudrehen
Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, © Verena Brüning, Greenpeace, 14. September 2023

„Entscheidungsträger sollten sich nicht mit einem kategorischen ‚Nein‘ zu Glyphosat zufrieden geben. Eine neue Genehmigung würde die Glaubwürdigkeit der europäischen Institutionen im Hinblick auf eine nachhaltige und gesunde Lebensmittelproduktion erneut in Frage stellen. Die politischen Entscheidungsträger sollten den Betrieben bei der Umstellung auf eine agrarökologische Landwirtschaft helfen“, fügt er hinzu Nina Wolff, Präsidentin von Slow Food Deutschland.

„Wir brauchen eine vielfältige und widerstandsfähige Landwirtschaft als Nahrungsquelle und Zufluchtsort für Insekten und Vögel. Die Artenvielfalt leidet enorm unter dem massiven Einsatz von Glyphosat. Deshalb muss die EU es endlich verbieten und den Weg für eine Erholung der Landwirtschaft ebnen“, heißt es abschließend Sophia Guttenberger, vom Umweltinstitut München.

Weitere Informationen: https://www.slowfood.de/was-wir-tun/projekte-aktionen-und-kampagnen/glyphosat-verbot-jetzt

  • Haben Sie auf dieser Seite etwas Neues erfahren?
  • ja Nein

Mareike Engel

"Freiberuflicher Kommunikator. Hardcore-Web-Praktiker. Unternehmer. Totaler Student. Bier-Ninja."

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert