neueres deutschland Gesetz zur digitalen Pflege ist bereit, dem größten europäischen Gesundheitsmarkt neue Möglichkeiten zu eröffnen, um Digitalisierungs- und Innovationsbemühungen zu beschleunigen.
Unten Dr. Jens Baas [pictured on the right]Was das bedeutet, verrät uns der Vorstandsvorsitzende einer der größten gesetzlichen Krankenkassen des Landes, der Techniker Krankenkasse (TK).
Dieses Interview wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit bearbeitet.
Healthcare IT News: Ich denke, es ist fair zu sagen, dass Europas digitales Gesundheitswesen in den letzten zwei Monaten nach der in Aufruhr war Verabschiedung des Digital Care Act durch den Deutschen Bundestag. Damit ist klar, dass Deutschland einen großen Sprung nach vorne machen will. Bisher ist es ihm jedoch nicht gelungen, an der Spitze der digitalen Gesundheit zu stehen. Warum das?
Baas: Das deutsche Gesundheitssystem ist nach wie vor eines der besten der Welt und das ist der Grund für die langsamen Fortschritte. Das System funktioniert und viele Spieler nutzen es. Es liegt in der Natur des Menschen, Probleme erst dann anzugehen, wenn sie offensichtlich werden und das alte System nicht mehr haltbar ist. In Deutschland haben wir inzwischen erkannt, dass eine stärkere Digitalisierung des Gesundheitswesens notwendig ist.
HITN: Was ist aus Sicht der TK neu am Digital Care Act?
Baas: Die Handlung führt zu a [sic] deutliche Fortschritte bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland. Dies ist die Basis für eine grundlegende Modernisierung des Systems. Aus Sicht der Krankenkassen ist das Gesetz vor allem deshalb wichtig, weil es uns mehr Möglichkeiten gibt, digitale Innovationen voranzutreiben und für eine schnellere Umsetzung digitaler Gesundheitsanwendungen im Gesundheitswesen zu sorgen. Es ist auch eine Grundlage für die zukünftige elektronische Patientenakte, da es darauf abzielt, mehr Gesundheitsdienstleister in die telematische Gesundheitsinfrastruktur einzubeziehen. Natürlich schätzen wir auch, dass das Gesetz die Umsetzung der Telemedizin fördert, Verwaltungsprozesse vereinfacht und die Nutzung von Gesundheitsdaten für die Forschung ermöglicht. Dies sind entscheidende Faktoren, damit Deutschland seine Aufholjagd bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens starten und nicht hinter internationale Standards zurückfallen kann.
HITN: Das Gesetz soll unter anderem dafür sorgen, dass Patienten Gesundheits-Apps schneller und einfacher nutzen können. Diese rezeptpflichtigen Hilfsmittel werden vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte nach mehreren Auflagen geprüft und ein Jahr lang von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Wie wird das in der Praxis funktionieren? Welche Metriken sind Ihrer Meinung nach wichtig für Versicherungen bei der Entscheidung, ob ein bestimmtes digitales Gesundheitsprodukt integriert oder abgedeckt werden soll?
Baas: Die Möglichkeit, Rezeptanträge zu erhalten, ist eine echte Innovation. Versicherte haben somit Anspruch auf Kostenerstattung bei der Nutzung kostenpflichtiger digitaler Gesundheitsanwendungen, wenn diese ärztlich verordnet sind. Die Qualität der Anwendungen muss natürlich genau wie bei Arzneimitteln, medizinischen Verbrauchs- und Hilfsmitteln streng und regelmäßig kontrolliert werden. Der Kriterienkatalog befindet sich noch in der Entwicklung. Als Krankenkassen setzen wir auf Effizienz und Datensicherheit. Darüber hinaus sollte eine Gesundheits-App ein hohes Maß an Funktionalität aufweisen. Es muss vom Anwender intuitiv bedienbar sein und eine sinnvolle Unterstützung von der Krankheitsprävention bis zur Therapie bieten.
HITN: Die Kostenerstattung ist traditionell eine große Hürde für die digitale Gesundheit. Wie sehen Sie die Rolle der Versicherung bei der Erstattung für digitale Gesundheit in der Zukunft?
Baas: Auch das Digital-Versorgungs-Gesetz und die Möglichkeit für Versicherte, Rezeptanträge zu erhalten, verändern die Rolle der Krankenkassen. Als Krankenkassen können wir das Gesundheitswesen aktiver gestalten und unsere Versicherten aktiver in Bezug auf ihre Gesundheit unterstützen.
HITN: Das neue Gesetz zeigt auch den Wunsch, ein dynamisches Ökosystem von Digital-Health-Startups in Deutschland zu schaffen – was darauf hindeutet, dass Krankenkassen Finanzierungen bereitstellen und mit Risikokapitalfonds zusammenarbeiten können, die sich auf digitale Gesundheit konzentrieren. Wie steht TK dazu und haben Sie schon damit begonnen?
Baas: Wir arbeiten bereits heute eng mit Start-ups zusammen und werden dies auch weiterhin tun und diese Beziehungen weiter ausbauen. Das Digital Care Act bietet neue Möglichkeiten und wichtige Spielregeln, um diese Zusammenarbeit zu verbessern. Wichtig: Als Krankenkasse treten wir nicht nur als Kapitalgeber auf. Die Krankenkassen sind nicht nur an Rendite interessiert, sondern handeln im Interesse ihrer Versicherten, ihnen die bestmögliche Versorgung zu bieten. Unser Mehrwert ist nicht erst das Geldverdienen, sondern unser Wissen um die Bedürfnisse der Versicherten und die Mechanismen, um neue Ideen in die Regelversorgung zu integrieren.
HITN: Wie wird sich die Rolle der Versicherer entwickeln, wenn die Einführung neuer digitaler Tools die Gesundheitsversorgung verändert?
Baas: Deutschland befindet sich derzeit an einem wichtigen Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung des Gesundheitswesens. Neue digitale Tools wie die elektronische Patientenakte sind wichtige Schritte zur Umsetzung einer modernen und patientenzentrierten Gesundheitsversorgung. Den Krankenkassen kommt dabei eine zentrale Rolle zu, da sie im Gegensatz zu kommerziellen Unternehmen Gesundheit nicht als Ausbeutungsfeld sehen. Deshalb sind sensible Versicherungsdaten bei ihnen in guten Händen.
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