Die deutsche Polizei hat am Montagabend Ermittlungen zu einem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Moschee in Hannover aufgenommen.
Recep Bilgen, Vorsitzender der muslimischen Dachorganisation Schura, sagte, Hannovers größte Moschee sei Ziel eines mutmaßlichen Brandanschlags gewesen.
„Wir fordern umfassende Aufklärung und den Schutz unserer Gotteshäuser“, sagte er auf Twitter.
Bilgen wies auch darauf hin, dass der Anschlag am 30. Jahrestag des rassistischen Brandanschlags in Solingen stattfand, bei dem fünf türkische Familien ums Leben kamen.
Die Polizei Hannover sagte in einer Erklärung, dass das Feuer am Montagabend vor einem Restaurant im Moscheekomplex ausgebrochen sei und von Nachbarn gelöscht worden sei.
Einige Stühle, die Fassade des Gebäudes und ein Fenster wurden beschädigt.
Die Polizei hat Zeugen gesucht und jeden mit Hinweisen gebeten, sich zu melden und bei der Untersuchung des Vorfalls mitzuhelfen.
In Deutschland kam es in den letzten Jahren zu zunehmendem Rassismus und Islamophobie, angeheizt durch die Propaganda rechtsextremer Gruppen, die die Flüchtlingskrise ausnutzten und versuchten, Angst vor Einwanderern zu schüren.
Den neuesten Daten zufolge registrierte die Polizei im Jahr 2022 landesweit mindestens 610 islamfeindliche Hassverbrechen.
Zwischen Januar und Dezember letzten Jahres wurden etwa 62 Moscheen angegriffen und mindestens 39 Menschen aufgrund antimuslimischer Gewalt verletzt.
Die Zahlen umfassten auch Dutzende Hassverbrechen gegen Muslime, Fälle von Einschüchterung, Vandalismus und Sachbeschädigung.
Als Land mit mehr als 84 Millionen Einwohnern hat Deutschland nach Frankreich die zweitgrößte muslimische Bevölkerung in Westeuropa. Nach offiziellen Angaben leben hier fast fünf Millionen Muslime.
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