Die Digitalversorgungsgesetz (DVG), das Anfang dieses Jahres von Gesundheitsminister Jens Spahn vorgeschlagen wurde, wurde am 8. November vom Parlament verabschiedet.
Nach der neuen Gesetzgebung können Ärzte Patienten digitale Gesundheits-Apps verschreiben, die von den gesetzlichen Krankenkassen des Landes erstattet werden können. App-Anbieter müssen dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nachweisen, dass ihre Apps die Patientenversorgung verbessern können.
Darüber hinaus können Ärzte Geld für die Bereitstellung einer Online-Beratung für gesetzlich versicherte Patienten erhalten. Ärzte dürfen auf ihren Websites Video- und Online-Beratungsinformationen bereitstellen, während sie diese zuvor nur in privaten Gesprächen besprechen konnten.
Die Gesetzgebung zielt auch darauf ab, die Verwendung von Papier schrittweise einzustellen, indem sie dazu ermutigt wird elektronische Rezepte und bieten Ärzten eine höhere Vergütung für das Versenden elektronischer Patientenbriefe als für Faxe. Auch Deutschland plant bis 2021 die Einführung elektronischer Patientenakten (ePA) für gesetzlich Versicherte.
Patientenfürsprecher haben sich jedoch darüber beschwert, dass das Gesetz es Patienten nicht erlaubt, sich gegen die Weitergabe ihrer Daten zu Forschungszwecken zu entscheiden.
Das Gesetz erlaubt, dass die Abrechnungsdaten der Krankenkassen von Behörden, Forschungsinstituten oder Universitätskliniken ohne vorherige Genehmigung zu Forschungszwecken verwendet werden. Dazu gehören Patientendaten wie Alter, Geschlecht, Wohnort, Gesundheitszustand und Behandlungen.
Patientendaten werden pseudonymisiert übermittelt und in einer zentralen Datenstelle gespeichert. Spahn sagte, die Daten würden auch für Forschungszwecke anonymisiert, um die Möglichkeit einer Rückverfolgung und Identifizierung zu verhindern.
WARUM IST ES WICHTIG
Deutschland ist nach den USA der zweitgrößte Gesundheitsmarkt der Welt und gibt jährlich rund 374 Milliarden Euro aus. Bis vor kurzem hatte es jedoch einen der niedrigsten Digitalisierungsgrade unter den Industrieländern.
Das Gesetz ist ein Versuch Deutschlands, die Digitalisierung seiner Gesundheitsversorgung nach Jahren der Stagnation auszubauen.
DER GROSSE TREND
Etwa 73 Millionen Menschen sind in Deutschland pflichtversichert, das sind 90 % der Bevölkerung.
Im April wird Spahn offiziell Speer dem Health Innovation Hub (HIH), um die digitale Transformation des deutschen Gesundheitssystems voranzutreiben. Die internationale Digitalisierung wurde in den Vordergrund gestellt Priorität für die neue Initiative.
ANMELDUNG
Als „Weltneuheit“ bezeichnete Spahn vergangene Woche im ZDF-Morgenmagazin die Verschreibung von Gesundheits-Apps nach dem Digitalen Vergabegesetz.
Auf Datenschutzbedenken sagte Spahn: „Es geht darum, Gesundheitsforschung zu ermöglichen, um Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes besser einschätzen zu können.“
Healthcare IT News ist eine Publikation von HIMSS Media.
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