Deutschland zögert, für ein europäisches ChatGPT zu zahlen – POLITICO

Die LEAM-Initiative (Large European AI Models) wollte, dass Deutschland ihre erhoffte europäische Version von ChatGPT finanziert – doch die Regierung hat andere Ideen.

„Das banale Problem ist, dass das Geld nicht da ist“, sagte Jörg Bienert, Präsident des Deutschen KI-Verbandes, der hinter LEAM steht, gegenüber POLITICO. „Eigentlich ist es sehr traurig, weil wir im Moment überhaupt nicht in unsere Zukunft investieren“, fügte er hinzu.

LEAM besteht aus Wissenschaftlern und Forschern, die wollen, dass Europa im Wettlauf um künstliche Intelligenz aufholt und nicht auf ausländische Technologie angewiesen ist. Der Kern ihres Plans ist der Bau eines Supercomputers zur Konstruktion sprachlicher Modelle, dessen Kosten auf 300 bis 400 Millionen Euro geschätzt werden.

„Wir haben grob geschätzt, dass wir 60-70 % des öffentlichen Sektors als Infrastrukturinvestitionen benötigen“, also rund 230 Millionen Euro, sagte Bienert. „Wir betrachten diese großen Modelle als eine Art öffentliche Infrastruktur … wie ein Stück Autobahn.“ Und die Anfrage von LEAM würde sich nur auf „einige Kilometer“ beziehen.

Im Januar präsentierte die Gruppe a Machbarkeitsstudie, und schlägt eine öffentlich-private Partnerschaft vor, die das Unternehmen mit dem Staat als Hauptinvestor finanzieren würde. Ohne den Bund als Partner sei es jedoch schwierig, andere mit ins Boot zu holen, argumentiert LEAM.

Doch das Wirtschaftsministerium, das die Machbarkeitsstudie finanziert hat und LEAMs wichtigster Partner im Bund ist, verpflichtet sich nicht in bar. Auf Anfrage von POLITICO sagte er, er befinde sich „aktuell noch in intensiver Prüfung“, wie die Ziele von LEAM umgesetzt werden könnten und er unterstütze die Ziele von LEAM „ausdrücklich“.

Doch die Agenda des Wirtschaftsministeriums der letzten Monate zeichnet ein anderes Bild.

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine war das Ministerium damit beschäftigt, russisches Gas zu ersetzen und die Heizsysteme des Landes zu modernisieren. Es gab auch einen Skandal um die Entlassung eines Außenministers wegen des Verdachts der Einstellungsbevorzugung, was zu einem Skandal führte Koalitionskrise. „Das Thema Digital und KI findet aus unserer Sicht nicht auf höchster Ebene dieser Bundesregierung statt“, sagte Bienert.

Während sich Deutschland mit Investitionen zurückhält, beginnen andere europäische Länder, eigenständig zu handeln.

Im März stellte Großbritannien Pläne zum Aufbau eines eigenen sogenannten BritGPT vor. „Da KI Rechenleistung benötigt, stelle ich heute rund 900 Millionen Pfund an Fördermitteln bereit … für einen Exa-Supercomputer.“ genannt Der britische Kanzler Jeremy Hunt.

Frankreich treibt auch das Startup Mistral AI voran bereit zur Zucht knapp 100 Millionen Euro. Aber Europa hinkt immer noch den USA hinterher, wo allein OpenAI über mehr als 10 Milliarden US-Dollar an Fördermitteln verfügt.

Körbl Schreiber

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