Die deutsche GEMA erwirbt SoundAware mit Sitz in den Niederlanden, um die Musikerkennungstechnologie zu stärken

Deutsche Verwertungsgesellschaft GEMA gab bekannt, eine Mehrheitsbeteiligung an erworben zu haben SoundAware-Gruppeein niederländischer digitaler Dienstleister zur Erkennung von Musik, Veranstaltungen und Multimedia-Inhalten.

SoundAware ist die neueste Ergänzung des wachsenden Portfolios von GEMA-Investitionen in Musikerkennungstechnologie. Die Organisation hat bereits das internationale Joint Venture ICE gegründet, eine Mehrheitsbeteiligung am digitalen Musikvertrieb Zebralution erworben und MusicHub gegründet.

„Mit der Investition in einen Pionier der Musikidentifizierung erweitern wir unser Portfolio um eine wichtige Kernkompetenz: die digitale Musikidentifizierung“, sagt Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der GEMA.

SoundAware bietet eine automatische Inhaltserkennung. Seine Technologie kann Musik und Medien identifizieren und analysieren und bietet Analyse- und Trackingmöglichkeiten für Radio, Fernsehen und mobile Geräte. Sie helfen ihren Kunden durch die Bereitstellung von Analysen und Datenverarbeitung.

Zu den Kunden von SoundAware zählen internationale Urheberrechtsorganisationen, Marktforschungsagenturen, Musik- und Medienunternehmen, Fernseh- und Radiosender sowie Veranstalter. Die beiden Hauptkunden auf der Liste sind Buma/Stemra (Niederlande) und SABAM (Belgien).

SoundAware möchte unabhängig bleiben

Nach der Mehrheitsbeteiligung bleibt SoundAware unter dem Dach der GEMA unabhängig. Das Unternehmen wird von seinem Hauptsitz im niederländischen Hilversum aus unter der Leitung seines Gründers und Geschäftsführers Harold de Groot operieren.

„Mit der GEMA als starkem Partner wollen wir auf Basis dieser Technologie neue digitale Dienste für die Musikindustrie und Medien entwickeln und international vertreiben“, sagt de Groot.

Zur SoundAware Group gehören außerdem drei weitere Unternehmen, an denen die GEMA eine Mehrheitsbeteiligung hält: TRCKTrace, Adfact und RTV Monitor.

TRCKTrace sucht mit Crawlern nach Events und Musik im Internet, Adfact ist auf Crossmedia-Monitoring zur Messung bezahlter Werbung in Massenmedien spezialisiert. Mittlerweile zeichnet RTV Monitor per Sprach- und Bilderkennung erfasste Medien in verschiedenen Medien wie Radio, Fernsehen und Podcasts auf.

„Mit der SoundAware Group begrüßen wir einen weiteren starken Partner der Musikindustrie bei der GEMA. Ich bin fest davon überzeugt, dass solche Investitionen den Weg für den weiteren Erfolg und die zukünftige Ausrichtung der GEMA ebnen“, sagt Dr. Ralf Weigand, Vorstandsvorsitzender.

„Diese Teilnahme ist eine gute Nachricht für unsere Mitglieder und Kunden, denn das MRT-System trägt dazu bei, Qualität und Prozesse in einem der Schlüsselbereiche der GEMA, der Steuerung und Überwachung der Musiknutzung, zu verbessern“, fügt er hinzu.

Warum sich die GEMA für SoundAware entschieden hat

Die GEMA vertritt mehr als 90.000 Mitglieder, darunter Komponisten, Textdichter und Musikverleger, in Deutschland und mehr als zwei Millionen Rechteinhaber weltweit. Sie ist eine der größten Autorengesellschaften für Musikwerke weltweit.

Die GEMA nutzt die Musikerkennungstechnologie (MRT), um Musik genau zu identifizieren und so eine ordnungsgemäße Lizenzierung und Lizenzgebührenverteilung an ihre Mitglieder sicherzustellen. Sie nutzen MRT derzeit in verschiedenen Bereichen wie Fernsehen, Nachtclubs, Radio und Online-Plattformen.

Dank SoundAware MRT kann die GEMA ihre Lizenz- und Vertriebsprozesse verbessern und ihr Leistungsspektrum erweitern. Tatsächlich kann die bewährte Technologie von SoundAware Musik auch bei sehr kurzen Fragmenten zuverlässig identifizieren.

„Die Investition in zukunftsweisende Technologie ist für die GEMA ein entscheidender Schritt hin zu einer leistungsstarken digitalen Urheberrechtsorganisation“, ergänzt Heker.

Diese Investition war eines von Hekers letzten Projekten im Unternehmen. Nachdem er seit 2007 als CEO tätig war, ging er am 1. Oktober in den Ruhestand. In einer Erklärung vom Juni wurde bekannt gegeben, dass Dr. Tobias Holzmüller, der seit 2013 als Chefrechtsberater der Verwertungsgesellschaft fungiert, sein Nachfolger wird.

Körbl Schreiber

„Böser Popkultur-Fanatiker. Extremer Bacon-Geek. Food-Junkie. Denker. Hipster-freundlicher Reise-Nerd. Kaffee-Fan.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert