Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland könnte trotz einiger Anpassungen gegen EU-Recht verstoßen – EURACTIV.fr

Laut einer Studie des Parlamentarischen Wissenschaftlichen Dienstes sind deutsche Pläne zur Legalisierung von Cannabis trotz erheblicher Änderungen, die Berlin zur Vermeidung rechtlicher Probleme vorgenommen hat, teilweise nicht mit europäischem Recht vereinbar.

Nach der deutschen Regierung stellte zunächst eine Roadmap vor im Oktober 2022 für die vollständige Legalisierung der kommerziellen Produktion und des Vertriebs von CannabisEs wurde deutlich, dass die Pläne im Widerspruch zur EU-Gesetzgebung standen Drogenhandel.

Nach Gesprächen mit der Europäischen Kommission wird die dreigliedrige Regierung eine neue Version vorgestellt Im April wurde dieser deutlich abgeschwächt, um ihn rechtlich mit dem europäischen Rahmen vereinbar zu machen.

Doch laut der neuen Studie, die im Auftrag des konservativen Oppositionsabgeordneten Stephan Pilsinger (CSU/PPE) erstellt und am Dienstag, 25. Juli, von mehreren deutschen Medien zitiert wurde, könnten bestimmte Teile dieser angepassten Fassung auf europäischer Ebene noch auf rechtliche Hindernisse stoßen.

Für Pilsinger zeigt die Studie, dass die aktuellen Pläne der Regierung „eindeutig gegen europäisches Recht verstoßen“. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen forderte er den sozialdemokratischen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD/S&D) auf, den „illusorischen Plan“ zur Legalisierung von Cannabis aufzugeben.

Nach Angaben eines Kommissionssprechers handelt es sich um europäische Rechtsvorschriften zu Sanktionen gegen den Drogenhandel verpflichtet die Mitgliedstaaten, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass Straftaten im Zusammenhang mit dem Drogenhandel, einschließlich Cannabissind strafbar.

Dazu gehört die Produktion, Herstellung, Gewinnung, Zubereitung, Anbieten, Anbieten zum Verkauf, Vertrieb, Verkauf und Lieferung von Arzneimitteln, einschließlich Cannabis.

Gleichzeitig seien die Sanktionen für diese Aktivitäten sowie die Regulierung und Verfolgung des persönlichen Drogenkonsums dem Ermessen der einzelnen Mitgliedstaaten überlassen, sagte sie im April gegenüber EURACTIV.

Rechtliche Probleme ergeben sich laut der Studie daher für die deutsche Gesetzgebung insbesondere bei der Idee, „Cannabis-Clubs“ zuzulassen, also Vereine, die Cannabis gemeinnützig anbauen und monatlich eine begrenzte Menge abgeben könnten registrierte Mitglieder.

Dies ist eine Schlüsselidee der Bundesregierung, um das Problem zu umgehen. als klar wurde, dass eine Legalisierung des gewinnorientierten Verkaufs von Cannabis nach europäischem Recht nicht möglich sein würde.

Der Bericht stellt fest, dass es rechtlich grundsätzlich möglich ist, den privaten Konsum von Cannabis sowie den gemeinsamen Anbau der Pflanze in Vereinen zu rein medizinischen oder Forschungszwecken zu entkriminalisieren.

Den Forschern zufolge wäre es jedoch nach europäischem Recht „kompliziert“, von Clubmitgliedern zu verlangen, Cannabis zu Konsumzwecken zu konsumieren, das sie nicht selbst angebaut haben.

Cannabisclubs in Europa

Cannabis-Clubs, die einem ähnlichen Modell wie in Deutschland folgen, sind in mehreren EU-Ländern, beispielsweise Spanien, Belgien und Malta, bereits zugelassen.

Im Fall von Malta wurde medizinisches Cannabis im Jahr 2018 legalisiert, während die Regeln für den Freizeitkonsum im Jahr 2021 formalisiert wurden. Das Gesetz erlaubt die Gründung gemeinnütziger Cannabis-Social-Clubs, in denen Cannabis angebaut und unter seinen Mitgliedern verteilt werden kann. Jeder Club kann bis zu 500 Mitglieder haben und sieben Gramm pro Mitglied und Tag verteilen, maximal 50 Gramm pro Mitglied und Monat. Der Club darf seinen Mitgliedern außerdem 20 Samen pro Monat geben.

Nach maltesischem Recht darf eine Person nun bis zu sieben Gramm mit sich führen, vier Pflanzen pro Haushalt anbauen und bis zu 50 Gramm zu Hause lagern.

Unterdessen hat das EU-Hoffnungsland Albanien kürzlich die Produktion und Verarbeitung von medizinischem Cannabis legalisiert, obwohl die Kommission gewarnt hat, dass es möglicherweise nicht über die Strafverfolgungskapazitäten verfügt, um die Überwachung sicherzustellen.

Albanien war einst der Hauptproduzent von illegalem Cannabis in Europa und produziert auch heute noch eine beträchtliche Menge.

[Edited by Giedrė Peseckytė]

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Mareike Engel

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