Mats Hummels unterstrich am Dienstagabend mit einer überragenden Leistung gegen Manchester City seine Nationalmannschaftsambitionen. Der Star von Borussia Dortmund war Mann des Spiels, als seine Mannschaft mit einem 0:0-Unentschieden ins Achtelfinale der UEFA Champions League einzog.
„Danke, das ist eine nette Kleinigkeit“, sagte Hummels auf die Frage von Amazon Prime nach seiner Man-of-the-Match-Trophäe. Normalerweise liegt es an Jude“, fügte Hummels mit einem breiten Lächeln hinzu und spielte damit auf den Dortmund-Star Jude Bellingham an, der in den letzten Wochen für alle Aufmerksamkeit gesorgt hat.
„Defensiv waren wir wirklich gut“, sagte Bellingham gegenüber BT Sports. „Ich glaube nicht, dass viele Mannschaften in dieser Saison gegen Manchester City ohne Gegentor bleiben, also ist es aus dieser Perspektive wirklich vielversprechend. Es gibt verschiedene Dinge, die man aus dem Spiel mitnehmen kann, aber insgesamt sind wir zufrieden.“
Dortmund war zweifellos gut in der Abwehr, und das war vor allem Hummels zu verdanken. Es ist unklar, ob der 33-Jährige bald im Überschuss sein würde, nachdem Dortmund im Sommer Nico Schlotterbeck für 22 Millionen Dollar von Freiburg und Niklas Süle ablösefrei von Bayern München verpflichtet hatte.
Beide wurden in Dortmunds neuer Hierarchie automatisch vor Hummels berücksichtigt. Doch stattdessen nahm Hummels die Neuzugänge als Motivation; Der Weltmeister von 2014 verbrachte im Sommer mehr Zeit mit Training und sieht jetzt schlanker und schneller aus als in der letzten Saison, als ihn Fitnessprobleme oft ausbremsten.
In dieser Saison stand Hummels bis auf vier Spiele in der Startelf, zwei davon verpasste er wegen einer Erkältung. Ohne Hummels verlor Dortmund 0:3 gegen RB Leipzig und 2:3 gegen Köln. Das bedeutet nicht, dass Hummels frei von Kritik war, da er auch bei der jüngsten 0: 2-Niederlage von Dortmund gegen den Erstligisten Union Berlin auf dem Platz stand.
Insgesamt aber war das Gefühl, dass Schlotterbeck und Süle Hummels eher ergänzen als ersetzen. Gegen Man City gewann Hummels 75 % seiner Zweikämpfe am Boden und 50 % seiner Zweikämpfe. Konfrontiert wirkte der 33-Jährige auch nie, aber alles, was City Dortmund entgegenschmiss und zu Recht von den internationalen Medien gelobt wurde.
Auch die Spielzahlen unterstreichen eine gute Saison für Hummels. Laut Wyscout ist der Dortmunder Verteidiger mit 80 % Siegen Zweiter in der Bundesliga, knapp hinter dem Mainzer Maxim Leitsch mit 81,4 %. Hummels ist auch Zweiter in gewonnenen Kopfballduellen (67,44 %) knapp hinter Werders Amos Pieper (73,17 %).
Aber nicht nur seine Defensivarbeit stach hervor. Nach FBREF, gehört Hummels mit 74,33 versuchten Pässen pro 90 Minuten zu den besten 93 Perzentilen unter allen Spielern in den fünf besten Ligen Europas und noch beeindruckender zu den oberen 91 Perzentilen mit 65,05 vollendeten Pässen. Mit 0,14 Bällen pro 90 Minuten gehört er zu den oberen 95 Perzentilen.
Mit anderen Worten: Hummels ist nicht nur wieder ein Top-Verteidiger, sondern sein Passspiel macht ihn fast schon zum Quarterback. All diese Zahlen sind wichtige Attribute für den deutschen Nationaltrainer Hansi Flick und es ist keine Überraschung, dass Hummels auf der ersten Liste von 44 Spielern steht, die der Cheftrainer der FIFA vor der Weltmeisterschaft in Katar vorgelegt hat.
Auf dieser Liste zu stehen, bedeutet nicht, dass Hummels irgendwann im Flugzeug zur Weltmeisterschaft sitzen wird. Aber Leistungen wie gegen City werden es Flick fast unmöglich machen, den Dortmunder Verteidiger zu ignorieren.
Manuel Veth ist der Gastgeber des Bundesliga Gegenpressing Podcast und Gebietsleiter USA bei Transfermarkt. Es wurde auch im Guardian, Newsweek, Howler, Pro Soccer USA und mehreren anderen Verkaufsstellen vorgestellt. Folge ihm auf Twitter: @ManuelVeth