Eine bundesweite Befragung von Gesundheitsfachkräften zum Klimawandel und zur psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen – Faktoren, die ihre Einschätzung der Relevanz von psychischen Störungen im Zusammenhang mit extremen Wetterereignissen beeinflussen | BMC öffentliche Gesundheit

Erstellung des Fragebogens

Der Fragebogen wurde für dieses Projekt mit Hilfe eines interdisziplinären Teams aus Wissenschaftlern der Pädiatrie, Psychiatrie, Pädagogik, Gesundheitswissenschaften und Soziologie entwickelt. Die Fragen wurden nach einer vorherigen Literaturrecherche erstellt und aus vorhandenen Fragebögen adaptiert. In gemeinsamen Diskussionsrunden wurden die Fragen modifiziert und der Fragebogen für die jeweiligen Berufsgruppen anhand ihres beruflichen Hintergrunds entwickelt.

Abhängig von ihrer Berufsgruppe wurden die Teilnehmer mit 32 Fragen (medizinisch-therapeutische Fachkräfte – MTP) bzw. 23 (schulische und pädagogische Fachkräfte – SPP) konfrontiert. Beide Berufsgruppen beantworteten allgemeine Fragen zu den Auswirkungen des Klimawandels und von EWE im Besonderen auf die psychische Gesundheit und soziodemografische Fragen. MTP lieferte zusätzliche Informationen zu Risikofaktoren, Pflege und Prävention. Das SPP beantwortete seinerseits Fragen seiner Studierenden zur Prävention und Bewältigung geistiger Behinderungen.

Einzelne Fragen können von den Teilnehmern übersprungen werden. Durch den Einsatz unterschiedlicher Fragestile sollte die Motivation zur Beantwortung erhöht werden. Bei geschlossenen Fragen konnten die Teilnehmer entweder eine oder mehrere Antwortoptionen wählen (15/13 Fragen) oder ihre Zustimmung zu bestimmten Aussagen anhand einer fünfstufigen Likert-Skala von „überhaupt nicht relevant“ bis „sehr relevant“ angeben nicht relevant“. „trifft überhaupt nicht zu“ bis „trifft völlig zu“ oder „nicht betroffen“ bis „stark betroffen“ (10/5 Fragen). Bei offenen Fragen wurden sie gebeten, eine Stellungnahme zu unterschiedlichen Themen abzugeben oder eine geschlossene Frage zu entwickeln (7/5 Fragen).

Die Fragen wurden nach der Entwicklung in die Online-Anwendung „LimeSurvey“ übertragen. Für das Ausfüllen des Fragebogens wurden maximal zehn Minuten veranschlagt. Die Datenerhebung erfolgte anonym. Die Teilnehmer wurden darüber informiert, dass sie die Umfrage jederzeit beenden können. Vor Beginn der Untersuchung musste eine Vertraulichkeitserklärung vereinbart werden.

Vortests

Vor dem Start der Online-Befragung wurden sieben Pretests mit ehrenamtlichen Vertretern der beiden Berufsgruppen durchgeführt. Die Teilnehmer füllten den Fragebogen zunächst selbstständig aus, um die Bearbeitungszeit zu überprüfen. Anschließend wurden sie gebeten, den Fragebogen Frage für Frage mit „Think Aloud“ und „Probing“ durchzugehen. [36]. Nach jedem der sieben Pretests wurde eine Diskussionsrunde abgehalten, um die Fragen sowie die Antwortmöglichkeiten anzupassen, einzelne Fragen hinzuzufügen oder zu entfernen und die Reihenfolge der Fragen zu ändern.

Verbreitungsstrategie

Für die Verteilung des Fragebogens wurden Berufsverbände sowie Chefärzte deutscher Kinderkrankenhäuser und Kinder- und Jugendpsychiatrien sowie Direktoren verschiedener öffentlicher Schulen kontaktiert. Sie wurden als Multiplikatoren ausgewählt und gebeten, die Informationen an ihre Mitglieder und Mitarbeiter weiterzugeben. Alle Kontaktpersonen erhielten eine E-Mail mit einer kurzen Zusammenfassung des Forschungsvorhabens, dem Link zum Ausfüllen des Fragebogens und einer Kontaktmöglichkeit für weitere Fragen.

Anhand einer öffentlichen Liste aller deutschen Kinderkliniken der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (Stand: 1. Mai 2021) wurde im Rahmen einer Online-Recherche eine Liste mit E-Mail-Adressen jedes Chefarztes und der dazugehörigen Sekretärinnen erstellt. . Darüber hinaus wurden Berufsverbände und Gesellschaften kontaktiert, um den Fragebogen zu verteilen.

Um städtische und ländliche öffentliche Schulen zu erreichen, wurden pro Bundesstaat ein Kreis und eine Stadt nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Die E-Mail-Adressen der Schulleiter und zugehörigen Sekretäre aller Schulen an den ausgewählten Standorten wurden über eine Online-Suche generiert und in eine Liste eingefügt. Erneut wurden Berufsverbände und Gewerkschaften kontaktiert, um den Fragebogen weiter zu verbreiten.

Datenerfassung

Die Datenerhebung fand zwischen dem 27. Juli und dem 14. Oktober 2021 statt. Nachdem Interessierte die Umfrage durch Klicken auf den Link „Lime Survey“ in der erhaltenen E-Mail gestartet hatten, wurden sie online durch die verschiedenen Fragen geführt. Die ausgefüllten Fragebögen wurden während des Umfragezeitraums täglich überprüft, um mögliche Probleme zu lösen, auf die die Befragten beim Ausfüllen des Fragebogens gestoßen sein könnten.

Datenanalyse

Nach dem Export der Daten aus Lime Survey und der Bereinigung der Daten wurden die Daten mit dem Statistikprogramm analysiert. A. 4.2.1 [37].

Zunächst erfolgt eine deskriptive Analyse der Variablen „Bewertung der Relevanz von psychischen Störungen im Zusammenhang mit EWE bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland derzeit“, „Einfluss des persönlichen Umfelds durch sechs verschiedene EWE (Hitze, Dürre, Starkniederschlag, Sturm, Hochwasser/Überschwemmungen und Lawinen/Schlammlawinen)“ und „Bevölkerungsdichte der Arbeitsumgebung“ durchgeführt. Diese Variablen wurden anhand der Fragen in Tabelle 1 erhoben und von beiden Berufsgruppen beantwortet.

Tabelle 1 Fragen zur Bestimmung von Variablen

Für Hypothese a) wurde der Einfluss der persönlichen Umfeldzuneigung von EWE auf die Relevanzbewertung mittels multipler linearer Regression getestet.

Als Kontrollvariablen wurden zunächst Geschlecht und Alter einbezogen. Personen mit „unterschiedlichem Geschlecht“ wurden von diesem Teil der statistischen Analyse ausgeschlossen, da nur zwei Personen zu dieser Gruppe gehörten, was die Gruppe für einen aussagekräftigen statistischen Vergleich zu klein machte.

Anschließend wurde zur Überprüfung der Hypothese a) eine multiple lineare Regression (MLR) für jedes der sechs EWEs (Hitze, Dürre, Überschwemmung/Überschwemmung, Lawine/Schlammlawine, Starkniederschlag, Sturm) berechnet. MLRs wurden verwendet, um zu testen, ob der Prädiktor, in diesem Fall die Auswirkung auf EWE, die abhängige Variable der Relevanzbewertung vorhersagen konnte. Hier geben die Werte des standardisierten (std.) β an, dass sich die Relevanzbewertung um den Wert des std ändert, wenn sich die Bewertung der Betroffenheit durch die jeweilige EWE um eine Standardabweichung (SD) erhöht. β. Darüber hinaus testeten MLRs die Rolle der Beeinflussung durch EWE bei der Erklärung der Varianz in der Relevanzbewertung über Alters- und Geschlechtsvariablen hinaus. Dieses Varianzwachstum ist in den ∆R²-Daten sichtbar. Das R² gibt den Beitrag des EWE zur Erklärung der Varianz bei der Relevanzbewertung für die Kontrollvariablen und den Einfluss des EWE an. Es wurde keine Linearitätsprüfung durchgeführt, da die Prädiktoren (Bedingung durch EWE) ordinal waren und als Faktoren eingegeben wurden.

In einem anschließenden Schritt wurde der Chi-Quadrat-Differenztest verwendet, um zu überprüfen, ob der durch die Hinzufügung der EWE-Zuordnung als Prädiktor erklärte Anstieg der Varianz signifikant war. Der Alpha-Wert wurde a priori auf 0,05 festgelegt. Die Effektgrößen wurden gemäß den von Cohen vorgeschlagenen Schwellenwerten interpretiert [38].

Für Hypothese b) haben wir getestet, ob die Bevölkerungsdichte des Arbeitsumfelds der Befragten einen Einfluss auf die Relevanzbewertung hat. Zu diesem Zweck wurde auch ein MLR berechnet. Es wurden die gleichen Kontrollvariablen wie bei Hypothese a) verwendet und das Geschlecht „Sonstiges“ ebenfalls von der Auswertung ausgeschlossen. Als Referenz wurde die Variable „ländlicher Raum (< 5.000 Einwohner)“ beibehalten. Für die statistische Auswertung der Hypothese a) blieb alles andere beim Vorgehen gleich.

Mareike Engel

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