Eröffnung des einzigen metallfreien Labors für Geowissenschaften in Deutschland


Die TU Bergakademie Freiberg, eine öffentliche Technische Universität in Deutschland, hat in ihrem Mineralogie-Institut ein neues Reinraumlabor eröffnet.


Dieses metallfreie Reinraumlabor ist das erste seiner Art in Deutschland.


Die Möbel und Geräte bestehen vollständig aus nichtmetallischen Materialien, wobei die notwendigen Metallteile mit synthetischen Stoffen ummantelt sind.


Hochempfindliche Analysen zur Untersuchung von Gesteinen würden verfälscht, wenn die Proben Metall im Raum ausgesetzt würden.


Mithilfe der sogenannten Uran-Blei-Datierung können Forscher das geologische Alter von Gesteinen in einem metallfreien Reinraum sehr genau bestimmen.


Dieses metallfreie Reinraumlabor ist das erste seiner Art in Deutschland


Professorin Marion Tichomirova leitet das bestehende Isotopenlabor der Universität im Bereich Angewandte Physik und war maßgeblich an der Initiierung und Umsetzung des Baus des neuen metallfreien Reinraums im Clemensbau Winkler beteiligt.


Professor Tichomirova sagte: „Das Freiberger Isotopenlabor am Institut für Mineralogie ist das einzige Labor in Deutschland, das hochpräzise Datierungen von Gesteinen durchführt. Im Vergleich zu anderen Datierungsmethoden können wir mit dieser Methode das Alter von Gesteinen zehnmal genauer bestimmen. Damit ist die Uran-Blei-Datierung die genaueste „geologische Uhr“, die Forschern derzeit zur Verfügung steht.


Ein metallfreier Reinraum sorgt für weniger Blei und genauere Analysen


Der neue Reinraum im Clemens-Winkler-Haus ist eines der wenigen metallfreien Labore weltweit.


Da alle Metalle Blei enthalten, kann die Datierungsmethode durch Bleikontamination verfälscht werden, selbst in einem Reinraumlabor, das kein Metall enthält.


Die durch radioaktiven Zerfall im analysierten Mineral Zirkon entstehenden Bleimengen sind äußerst gering und liegen in der Größenordnung von 50 Pikogramm oder 0,00000000005 Gramm.


Hochempfindliche Analysen zur Untersuchung von Gesteinen würden verfälscht, wenn die Proben im Raum Metall ausgesetzt würden


Die im Labor während der Analyseschritte zugesetzte Bleimenge muss daher mindestens um das 50- bis 100-fache geringer sein.


Nur in einem metallfreien Reinraum ist es möglich, solch niedrige „Blindwerte“ für Blei zu erreichen.


Im neuen Labor können Forscher nun kleinere, jüngere Zirkone analysieren und das Alter dieser Gesteine ​​noch genauer als bisher bestimmen.


Im Bereich der Geowissenschaften verfügt die TU Bergakademie Freiberg nun über einen einzigartigen Reinraum, der Spitzenforschung ermöglicht.


Weltweit gibt es nur etwa 10 bis 15 weitere Labore mit metallfreien Reinräumen.


Der Freistaat Sachsen übernimmt die Kosten für die Einrichtung des Labors in Höhe von rund 2 Millionen Euro.



Bild: Das Bild oben zeigt einen Blick in das neue metallfreie Reinraumlabor


Bildnachweis: TU Bergakademie Freiberg

Körbl Schreiber

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