Marodierende Raupen mit giftigen Haaren haben Teile mitgebracht Deutschland geschlossen, was zur Schließung von Schwimmbädern, Restaurants, öffentlichen Parks und Autobahnabschnitten führte.
Eichenprozessionsraupen, benannt nach den Nasen-Schwanz-Prozessionen, die sie bilden, um sich zwischen den Eichen zu bewegen, die sie verschlingen, haben feine, lange Haare mit einem irritierenden Gift, das Hautausschläge, fieberhaften Schwindel und Asthmaanfälle verursachen kann.
Die Raupe war in Deutschland jahrelang ein relativ seltener Anblick, nur in vereinzelten Waldgebieten zu finden. Aber nach dem milden Frühling und dem heißen, trockenen Sommer in diesem Jahr wurden im ganzen Land Eichenprozessionsnester in großer Zahl gefunden.
Besonders betroffen waren Städte und Gemeinden in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Bayern und dem westlichen Bundesland Nordrhein-Westfalen.
In der Stadt Münster mussten sich sechs Menschen einer Augenoperation unterziehen, um in der Hornhaut steckende Raupenhaare zu entfernen. In Mülheim wurden im vergangenen Monat neun Kinder ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie während eines Sporttages Hautausschläge und Atemprobleme erlitten hatten.
„Es ist überall furchtbar“, sagte Thomas Schwolow, Verwalter der Gemeinde Issum, wo viele Bäume betroffen waren, der Rheinischen Post. „Es wäre toll, wenn es regnen würde, damit zumindest alle Haare auf den Blättern und in der Luft weggespült werden könnten“, fügte er hinzu.
Der Dortmunder Fredenbaumpark, in dem fast 500 befallene Bäume gefunden wurden, war für drei Wochen gesperrt, berichtete der Deutschlandfunk.
„In diesem Jahr ist der Befall mit Eichenprozessionsspinnern sehr intensiv – viel stärker als im Vorjahr“, sagt Parkleiter Frank Dartsch.
In Nürnberg mussten die Organisatoren eines Rockfestivals ein privates Unternehmen damit beauftragen, die Nester von Prozessionären zu entfernen, die rund 50 Bäume befallen hatten, auf denen das Konzert stattfinden sollte.
In Frankfurt haben die Behörden Hubschrauber im Kampf gegen die Raupe eingesetzt und 220 Hektar Wald mit Bioziden besprüht, die verhindern, dass die Larven Eichenblätter fressen und sterben.
In der Nähe von Hamburg in Norddeutschland wurden im Mai Abschnitte der Autobahn A1 für drei Nächte gesperrt, damit Feuerwehrleute infizierte Bäume bekämpfen konnten. Die Behörden befürchteten, dass die fast unsichtbaren Haare der Raupe die Gesundheit von Fahrern und Anwohnern beeinträchtigen könnten.
Im belgischen Leuven mussten Feuerwehrleute vor einem Rockkonzert Nester der invasiven Art zerstören.
Eichenprozessionsraupen beginnen sich Anfang Juli zu verpuppen, aber die Bedrohung durch ihre Nester bleibt bestehen. Jede Raupe kann bis zu 700.000 Hakenhaare haben, und die darin enthaltenen Toxine können jahrelang aktiv bleiben, nachdem sich die Raupe in einen erwachsenen Schmetterling verwandelt hat.
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