BERLIN (AP) – Am Mittwoch stehen in Deutschland fünf Personen vor Gericht, denen vorgeworfen wird, einen rechtsextremen Putsch geplant und eine Entführung des Gesundheitsministers des Landes geplant zu haben.

Den vier Männern im Alter von 44 bis 56 Jahren und einer 75-jährigen Frau werden Gründung oder Mitgliedschaft in einer Terrororganisation sowie Hochverrat vorgeworfen.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft steht die Gruppe in Verbindung mit der Szene der Reichsbürger, die die Legitimität der deutschen Nachkriegsverfassung ablehnt und Ähnlichkeiten mit den Bewegungen „Souveräne Bürger“ und „QAnon“ in den USA aufweist.

Die Staatsanwälte sagen, sie wollten „bürgerkriegsähnliche Zustände“ schaffen, indem sie mit Sprengstoff landesweite Stromausfälle herbeiführten und anschließend Gesundheitsminister Karl Lauterbach, einen prominenten Verfechter strenger Maßnahmen gegen das Coronavirus, entführten.

Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Gruppe, die sich United Patriots nennt, im Begriff ist, einen Putsch zu starten. Die Staatsanwälte sagten jedoch, der Erwerb von Waffen und Geld durch die Gruppe zeige, dass es sich um „gefährliche Kriminelle“ handele, die ihre Pläne umsetzen wollten.

Die Männer, deren Namen aus Vertraulichkeitsgründen nicht veröffentlicht wurden, waren im April letzten Jahres verhaftetAnschließend beschlagnahmte die Polizei 22 Schusswaffen, darunter ein Kalaschnikow-Gewehr, und Hunderte Patronen sowie große Summen Bargeld, Gold und Silber.

Die ein halbes Jahr später festgenommene Frau soll zahlreiche Dokumente für die Gruppe verfasst haben, darunter einen „Haftbefehl“ gegen Lauterbach. Berichten zufolge schrieb der pensionierte Lehrer auch Briefe an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den polnischen Präsidenten Andrzej Duda.

Lauterbach sagte der deutschen Wochenzeitung Der Spiegel, er hoffe auf ein „hartes und faires Urteil“, das andere davon abhalten werde, ähnliche Anschläge zu planen.

Der Fall unterscheidet sich von dem des Im Dezember wurden mehr als zwei Dutzend Menschen festgenommenAuch ihm wird vorgeworfen, die Regierung stürzen zu wollen. Unter den Verschwörern war auch ein Mitglied der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland.