Serie von Massenschlägereien in deutschen Freibädern

  • Von Damien McGuinness
  • BBC News, Berlin

Legende,

Gewaltvorfälle gefährden das Ideal bezahlbarer Geselligkeit hinter staatlich geförderten Freibädern

Eine Reihe von Massenschlägereien in deutschen Freibädern hat zu Forderungen nach mehr Sicherheit an beliebten Sommerbadeplätzen geführt.

Da die Temperaturen im ganzen Land steigen, gehen viele Menschen traditionell in ihr örtliches städtisches Freibad.

Doch in den letzten Jahren war der Sommeranfang auch von Gewalt und Massenschlägereien in Freibädern geprägt.

Und diesen Sommer ist es nicht anders.

Allein in der vergangenen Woche wurden mehrere Vorfälle gemeldet.

Am Mittwochabend säuberten und schlossen Dutzende Polizisten ein Freibad im Berliner Bezirk Neukölln, nachdem es an der Rutsche zu einer Schlägerei gekommen war.

Ein weiteres im Bezirk Pankow wurde am Montag von der Polizei geschlossen, nachdem ein Streit zwischen zwei Jugendlichen und zwei Bademeistern zu einer Massenschlägerei mit rund 30 Personen eskalierte.

Und am Wochenende kam es nach einer Schlägerei mit mehr als 40 Menschen in einem Schwimmbad in der Stadt Mannheim im Südwesten Deutschlands zu Verletzten. Ein 24-jähriger Mann wurde mutmaßlich erstochen.

Es gibt keine offiziellen Zahlen darüber, ob die Gewalt in städtischen Freibädern zunimmt.

Es handele sich um Einzelfälle, die Schlagzeilen machten und nicht die Erfahrung von Millionen Menschen widerspiegelten, die die tausenden staatlichen Freibäder im ganzen Land besuchten, sagen die Berliner Schwimmbadbetreiber. „Deutschland.“

Aber die Polizei sagt, sie sei besorgt.

„Die Fähigkeit, Konflikte respektvoll und gewaltfrei zu lösen, ist eingeschränkt“, sagte Jochen Kopelke, Vorsitzender der größten deutschen Polizeigewerkschaft, dem RND.

Die Mediendebatte ist voller Theorien darüber, was hinter Schlägereien in Freibädern steckt.

Eine Kombination aus Hitze, Alkohol und einer Menge halbnackter junger Menschen sei ein Rezept für gelegentliche Schlägereien, sagen manche.

Einige der Kommentare, die „soziale Hotspots“ oder sogenannte „Clans“ beschuldigen, scheinen rassistisch gefärbt zu sein: Beides sind Codewörter für Einwanderergruppen.

Allerdings berichten Schwimmbadbetreiber in einigen Städten von einem umfassenderen Wandel in der traditionellen deutschen Freibadkultur, der auf wachsende Aggression und Respektlosigkeit gegenüber Bademeistern hinweist.

Polizeibeamte fordern Schwimmbadbetreiber und Rettungsschwimmer auf, mit der Polizei eine gemeinsame Strategie auszuarbeiten, um schnell einzugreifen, bevor es zu Streitigkeiten kommt.

Zu den Vorschlägen gehört, dass private Sicherheitskräfte strengere Regeln am Tor und im Pool durchsetzen, um Schlägereien zu verhindern, bevor sie passieren.

Traditionell gibt es nur wenige Orte mit einer so breiten Mischung an Alters- und Gesellschaftsgruppen wie das staatlich geförderte deutsche „Freibad“, wie Freibäder auf Deutsch genannt werden – ein deutsches Ideal der Zeit nach 1945 soziale Gleichheit, Gesundheit und erschwingliche Geselligkeit im Freien.

Um sicherzustellen, dass die Becken nicht zu frei werden, überwacht dieser Mix den herrischen „Bademeister“, wie das Badepersonal umgangssprachlich genannt wird.

Aber die deutsche Gesellschaft ist heute weniger hierarchisch als je zuvor. So ist der „Bademeister“ in Berlin bereits auf Sicherheitskräfte angewiesen, um den Frieden zu wahren.

Mareike Engel

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