Deutsche Beamte glauben, dass sie einen sieben Jahre alten Listeria-Ausbruch gelöst haben, der zum Tod eines Mannes führte.
Mit Methoden des Next Generation Sequencing (NGS) hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) geholfen, einen wahrscheinlichen Zusammenhang zwischen Listerieninfektionen in Niederbayern und dem Landkreis Altötting seit 2015 und einem Lebensmittelunternehmen zu identifizieren.
Das Unternehmen wurde von den Behörden nicht genannt, aber als kleines Unternehmen im Landkreis Passau beschrieben, das verschiedene Kunden in der Umgebung hatte. Lokale Medien berichteten, es handele sich um einen Lebensmittelkonzern, der Kantinen und Pflegeheime beliefere, nicht aber Einzelhändler.
Neben den Ergebnissen der NGS-Analyse gibt es Hinweise auf einen epidemiologischen Zusammenhang mit Erkrankten je nach Verkaufsgebiet.
Niedriger Krankheitsgrad seit vielen Jahren
In 13 Krankheitsfällen in Niederbayern und Altötting, darunter der Tod eines 85-jährigen Mannes im Jahr 2015, wurde die gleiche Art von Listeria monocytogenes nachgewiesen, was auf eine gemeinsame Infektionsquelle hindeutet.
2015 wurden zwei Fälle gemeldet, einer 2016, zwei 2017, einer 2018, 2019 und 2020, vier 2021 und einer 2022.
Kürzlich wurde diese Art von Listerien im Betrieb des verdächtigen Unternehmens entdeckt. Frühere Patientenbefragungen und behördliche Untersuchungen hatten die für die Krankheit verantwortliche Lebensmittelkategorie nicht gefunden.
Als LGL die lokale Behörde über die Ergebnisse der Analyse informierte, stoppten Beamte am 24. Juni den Betrieb des Unternehmens und ordneten die Rückgabe der Produkte an, wobei weitere Tests bei LGL im Gange waren und die Ermittlungen der örtlichen Behörden fortgesetzt wurden.
Anfang 2020 ergab eine Überprüfung menschlicher Isolate mittels NGS durch das Robert Koch-Institut (RKI), dass einige Fälle von Listeriose pro Jahr in verschiedenen Landkreisen Niederbayerns und Altöttings von 2015 bis 2019 miteinander in Zusammenhang standen. Bisher galten diese als Einzelfälle ohne Zusammenhang.
In Fällen, in denen nur wenige Menschen über viele Jahre betroffen sind, kann es schwierig sein, eine gemeinsame Quelle zu finden, da die Befragung von Erkrankten aufgrund von Faktoren wie der langen Inkubationszeit, dem Alter der Patienten und der genannten Vielfalt an Lebensmitteln schwierig ist.
Erst bei Verdacht auf einen Zusammenhang durch Patiententypisierungsisolate können Verzehrsmuster verglichen und Hinweise auf eine mögliche Nahrungsquelle ermittelt werden.
(Um sich für ein kostenloses Abonnement von Food Safety News anzumelden, Klick hier.)
„Typischer Zombieaholic. Allgemeiner Twitter-Fanatiker. Food-Fanatiker. Gamer. Entschuldigungsloser Analyst.“