Der sächsische Ministerpräsident fordert das „Einfrieren“ des Konflikts in der Ukraine – EURACTIV.de

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat zu Friedensgesprächen zwischen der Ukraine und Russland aufgerufen und erklärt, der anhaltende Konflikt müsse „eingefroren“ werden.

Kretschmer sagte, die derzeitige öffentliche Debatte sei „einseitig“ und betonte, dass ein Krieg eine schwere Belastung für Deutschland sei.

„Wir brauchen jetzt schnellstmöglich Verhandlungen, der Krieg muss eingefroren werden“, sagte Kretschmer am Dienstag.

Deutschland solle laut Kretschmer darauf hinwirken, Russland wieder an den Verhandlungstisch zu bringen und die Ukraine davon zu überzeugen, dass ein Einfrieren des Konflikts auch in ihrem Interesse sei.

„Es wird bitter für die Ukraine, diesen Weg einzuschlagen, aber was ist die Alternative?“ Er hat gefragt.

Der deutsche Politiker begründete seine Position damit, dass der Schritt Deutschland und Europa auch Zeit geben würde, ihre in den letzten Jahren vernachlässigten Verteidigungsfähigkeiten vorzubereiten.

Er betonte aber auch, dass eine vollständige Entflechtung der Wirtschaftsbeziehungen zu Russland unnötig sei und nur deutschen Interessen schaden würde.

Die Bundesregierung dränge derzeit darauf, die Ukraine unter allen Umständen den Krieg gewinnen zu lassen, und Deutschland werde nie wieder Rohstoffe aus Russland importieren können. „Wir werden damit nichts gewinnen“, sagte er.

Kretschmer, der der konservativen CDU angehört, kritisiert seit langem das Vorgehen der Bundesregierung in der Ukraine. Bereits im Mai hatte er sich gegen die Lieferung schwerer Waffen in das kriegszerrüttete Land ausgesprochen.

(Oliver Noyan | EURACTIV.de)

Ebert Maier

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